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Die folgenden Volkssagen machen keine Ansprüche, irgend wohlhergebrachte Rechte zu verkümmern; sie wollen weder griechische Mythologie aus ihrem bisherigen Wirkungskreise (obgleich der Denker oft, selbst in weiblichen Pensions- und Erziehungs-Anstalten, die Sagen von der Alkmene, der Jo, der Danae, vom Netz des Vulkans, das Mars und Venus umschlang, mit Kopfschütteln hört, oder dergleichen Abbildungen von Kindern angestaunt und belacht sieht), noch die isländische Edda, des sonderbaren Gemisches von heidnischen und biblischen Ideen ohnerachtet, und obgleich manche Forscher in ihr nur eine zusammen gerafte Dichtung müßiger Köpfe sehen[1], vom nordischen Himmel verdrängen.

Aber, bei aller Anspruchslosigkeit hoffen auch norddeutsche Sagen doch, hier und da, künftigen Dichtern Stoff zu Episoden darzubieten,


  1. S. Adelungs Abhandlungen über die Edda, in den Erholungen.
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Johann Karl Christoph Nachtigal: Volcks-Sagen. Wilmans, Bremen 1800, Seite 59. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Otmar_Volcks-Sagen.pdf/59&oldid=- (Version vom 1.8.2018)