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Kluft Sinungapap. – Diese Abgrundskluft war so leicht, wie die windstille Luft des Himmels, und da der heiße Wind, der aus Muspelheim herüberkam, daß er schmolz und troff, wurden die Tropfen, durch die Kraft dessen, der die Hitze gesendet hatte, lebendig, und daraus entstand der Körper des Mannes, den man Ymer nennt. Man achtete diesen Ymer keinesweges für einen Gott; denn er war böse, wie sein ganzes Geschlecht. Es erzählt aber die Sage, ihm sey im Schlafe unter seinem linken Arme ein Männchen und ein Weibchen herausgewachsen, auch habe sein einer Fuß mit dem andern einen Sohn gezeugt. Daher sollen die Hrymthußen (Eisriesen) entstanden seyn, deren Urvater Ymer ist.“

2) Aus der homerischen Hymne auf Hermäs[1].


  1. Nach der Uebersetzung von Christian Gr. von Stollberg.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl Christoph Nachtigal: Volcks-Sagen. Wilmans, Bremen 1800, Seite 63. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Otmar_Volcks-Sagen.pdf/63&oldid=- (Version vom 1.8.2018)