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Treue und oft schon erprobten Hülfsleistungen gegen Diebe, liebte, kläglich auf der Straße schreien. Er stürzte mit einem Knüttel bewafnet aus dem Hofe, und schlug damit auf zwei gewaltige Hunde los, unter denen er seinen Packan liegen sahe; und dieser verfolgte nun seine fliehenden Feinde.

Aber, in diesem Augenblick sprengte Jungkherr Veit, mit einigen reisigen Knappen und einer ganzen Meute Hunde, heran, fluchte, als Jakobs Nachbarin, Marie, ihm den Vorfall aus dem Fenster zurief, alle Teufel aus der Hölle auf die Bauern herab, mißhandelte den wehrlosen Jakob aufs grausamste, und ließ ihn halbtodt nach seiner Burg schleppen, die etwa eine Stunde vom Dorfe, dessen hochgebietender Herr er war, im Walde versteckt lag.

Es war die Zeit des Faustrechts, wo der übermächtige Ritter, der, bei der Ohnmacht der Fürsten, keinen Obern über sich erkannte, nur von Rechten, nie von Pflichten sprach, dem unterdrückten Landmann aber keine Rechte zugestand;

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Johann Karl Christoph Nachtigal: Volcks-Sagen. Wilmans, Bremen 1800, Seite 82. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Otmar_Volcks-Sagen.pdf/82&oldid=- (Version vom 1.8.2018)