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wandte mit halbem Gesicht sich um, und Jakob erkannte, in dem geglaubten Greise, laut aufschreiend, Frieden, seinen ältesten fünf und zwanzigjährigen Sohn.

Er fütterte seinen hungrigen Packan, aß hurtig und schweigend einige Bissen Brod, trank aus der dargebotenen Flasche, und dann zog er, ohne zu reden, seinen Sohn mit sich zur Höle, und ließ sich erzählen, wie es stand. Hier nun erst hörte er sein Unglück ganz.

Einige Stunden nach Jakobs Verhaftung hatten Veits Frohnvoigte die Mutter und die Söhne vom Hofe getrieben, und ihnen kaum so viel gelassen, daß sie ihre Blöße bedecken konnten. Die Aecker, die zu dem Hofe gehörten, hatte sein dummstolzer Nachbar bekommen, der einst Stallbube bei Veit war, und der sich des Jungkherrn Kebsweib, Marie, hatte vertrauen lassen. Diese Marie hatte Veit eigentlich für Frieden, Jakobs Sohn, bestimmt, der aber schon mit einem Mädchen verlobt war, das, ohne reiche Aussteuer,

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Johann Karl Christoph Nachtigal: Volcks-Sagen. Wilmans, Bremen 1800, Seite 89. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Otmar_Volcks-Sagen.pdf/89&oldid=- (Version vom 1.8.2018)