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die Krone des Dorfs war, an Tugend, Häuslichkeit und Schönheit. Eben diese Marie, jetzt bittre Feindin Jakobs, von dem sie sich verschmäht glaubte, nahm das Hausgeräthe und das Vieh zu sich, für die Pflege der zerbißnen Hunde des gnädigen Herrn, so sagte sie. Den folgenden Tag war die stolze Kathrine in das Dorf gekommen, und hatte sich die teuflische Freude gemacht, Jakobs Frau und Friedens Braut den Mißhandlungen der frechen Knappen und der rachsüchtigen Marie Preis zu geben. Die Mutter hatte sogleich der Schlag gerührt, und sie war nach einigen Tagen gestorben. Ihr war zwei Monate nachher Friedens Verlobte, aus Gram, ins Grab gefolgt. Kurt, der jüngere Sohn war einer Rotte streifender Lanzknechte gefolgt, und Friede bettelte.

Jakob stürzte, als die bittre Erzählung sich endigte, nieder zur Erde, knirschte mit den Zähnen, und schwieg. Nach einiger Zeit riß er wild sich auf, und – schwieg; aber im

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Johann Karl Christoph Nachtigal: Volcks-Sagen. Wilmans, Bremen 1800, Seite 90. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Otmar_Volcks-Sagen.pdf/90&oldid=- (Version vom 1.8.2018)