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zu können, trieb er ihn alle Tage an, ihm Brandwein zu bringen. Und Friede bettelte von Haus zu Haus um einige Tropfen dieses damals noch seltnern Getränks, zur Labung eines abgelebten Vaters, der nun bald in einer Höle des Waldes, die er aber nicht näher bezeichnete, verscheiden würde. Da Friede mit dieser Bitte so oft wiederkehrte, so nannten die benachbarten Landleute den unbekannten Hölenbewohner davon! Nimmernüchtern.

Als Jakob auf mehrere Monate Vorrath zu haben glaubte, so schickte er seinen Sohn fort, mit dem Befehl, nicht ohne seinen Bruder Kurt zurückzukehren, von dem er mehr Muth und Einstimmen in seine Entwürfe erwartete, und blieb mit Packan allein. Er war längst entschlossen, Räuber zu werden, aus Rache; auch konnte sein stolzes Herz sich nie zum Betteln beugen.

Um diesem festen Entschluß getreu bleiben zu können, gewöhnte er sich, nur von dem

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Johann Karl Christoph Nachtigal: Volcks-Sagen. Wilmans, Bremen 1800, Seite 94. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Otmar_Volcks-Sagen.pdf/94&oldid=- (Version vom 1.8.2018)