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von seinem großen pechschwarzen Hunde begleitet, der nicht bellte, aber grimmig umherblickte nach Beute; so war es begreiflich, daß ihn die Hirten für den leibhaften Herrn der Hölle hielten, und bei seiner Annäherung flohen; so daß er oft nicht einmal zu seiner brennenden Zunderbüchse die Zuflucht zu nehmen brauchte.

Da er keinen Menschen thätig beleidigte, so fingen mehrere Landleute, welche öfters die Erscheinung gesehen hatten, an, ihn für einen gutmüthigen Teufel zu halten, und wagten es auch wohl, gelegentlich ein paar Worte mit ihm zu sprechen.

So traf Jakob einst, bei einbrechender Nacht, im Walde einen Hirten, der zehn fette Hammel vor sich hertrieb. Mit Donner-Stimme rief er ihm zu: Wohin? Zitternd antwortete dieser: Zum Abt nach Elende. Jakob blies nun Feuer aus seinem Munde und rief: „Ich bin der Teufel! der Abt, dein Herr, und die Schaafe sind mein!“ Der Hirte

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Johann Karl Christoph Nachtigal: Volcks-Sagen. Wilmans, Bremen 1800, Seite 96. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Otmar_Volcks-Sagen.pdf/96&oldid=- (Version vom 1.8.2018)