Seite:Pahl Pater Simpertus 028.jpg

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als kennten sie ihn nicht, um sein Loos nicht mit ihm zu theilen. Das ist der Lauf der Welt. Man schätzt und ehrt den andern nur in dem Verhältnisse, in dem man Vortheil oder Schaden von ihm erwartet.

Jedoch blieben Simperten noch einige Freunde, die treu und männlich bey ihm ausharrten. Das waren die Ex-Jesuiten in der Stadt und auf dem Lande, und wenige redliche Männer aus dem Weltpriesterstande, die in ihm bisher nicht dem einflußreichen Hofmanne, sondern der starken, unerschütterlichen Säule der Kirche gehuldigt hatten. Diese pflegten freundlich seiner Wunden, brachten ihm Trost und Ermunterung, und stärkten seinen Muth, indem sie in allen ihren Gesprächen und Briefen den Zuruf wiederholten „Man muß nicht feige unterliegen. Gott übt die Geduld seiner Glaubigen, um sie desto mehr vor der Welt zu verherrlichen. Wandle unermüdet auf deinem Pfade fort. Selten verliert man ein Gut, das man durch Schlangenklugheit und festen Muth nicht wieder fände.“

Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottfried Pahl: Leben und Thaten des ehrwürdigen Paters Simpertus. Madrit [i.e. Heilbronn], 1799, Seite 28. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Pahl_Pater_Simpertus_028.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)