Seite:Pahl Pater Simpertus 100.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

alten Sünder. Die reumüthige fiel wieder auf die Erde. Dem Teufel blieb das Korset in den Krallen. Im Zorn über das Mißlingen seines Raubes zerriß er dasselbe in Stücke, warf die Fragmente auf die Gerettete herunter, verschwand, und hinterließ einen pestilenzialischen Gestank, der die ganze Gegend auf mehrere Meilen weit erfüllte. Das Weib erschien vor dem Bilde, das für sie so hülfreich gewesen war, und erhielt die Absolution. Die Trümmer des Korsets aber wurden in perpetuam rei memoriam an der Wand der Kapelle aufgehängt.

Sobald das große Wunder bekannt geworden war, womit Gott sein Volk heimgesucht hatte, ergriff ein Geist des frommen Eifers die ganze obscurantische Klerisey, um dem glaubigen Volke die Mutter Gottes auf der Thalwiese anzupreisen. Bald ströhmten Angefochtene aller Art herbey, um sie in ihren Nöthen um Hilfe zu bitten, und siehe! die Blinden sahen, die Tauben hörten, die Lahmen giengen, die Todten standen auf, und allenthalben ward das Evangelium der Finsterniß gepredigt. Manchen Tag sahe man tausende von Pilgrimmen[1] vor dem gnadenreichen

  1. Vorlage: Pilgrinnen
Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottfried Pahl: Leben und Thaten des ehrwürdigen Paters Simpertus. Madrit [i.e. Heilbronn]: , 1799, Seite 100. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Pahl_Pater_Simpertus_100.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)