Seite:Pahl Pater Simpertus 111.jpg

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Vorstellungen möglich. Er predigt eine Moral ohne Gott, und lehrt ausdrücklich, die erstre bedürfe der Religion durchaus nicht. Folglich ist Kant ein Idealist, Fatalist und Atheist, und ein jeder konsequenter Kopf, der seine Lehre annimmt, ist für die Religion und für den Staat eben so gefährlich, als die Spinozisten, und die Monarchomachi. Dabey kleidet er seine böse Weisheit in eine so schwere, kauderwelsche und unverständliche Sprache ein, daß mich meine Herren Patres oft versichern, sie wollten lieber die sämmtlichen Romanen des langweilen Jean Paul’s lesen, und keinen Blick mehr in die sehr unterhaltenden Gedichte im Geschmacke des Grecourts thun, und keinem Mädchen mehr Beichte sitzen, als nur einen Abschnitt der Kritik der reinen Vernunft bis zum Fassen und Begreifen durchstudieren.

Die Jesus-Brüder setzten alle ihre Kräfte in Bewegung, um der neuen philosophischen Epidemie zu steuern. Die meisten Predigten Simpert’s kämpften nun gegen das Thier aus Norden, und ihr findet in Stark’s Apologie kein derbes Schimpfwort, und in den

Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottfried Pahl: Leben und Thaten des ehrwürdigen Paters Simpertus. Madrit [i.e. Heilbronn], 1799, Seite 111. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Pahl_Pater_Simpertus_111.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)