Seite:Pahl Pater Simpertus 196.jpg

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Simpert legte dem Fürsten die Erklärung in die Feder, womit er die Herzenserleichterung seiner Gemahlinn erwiederte. Er sagte ihr darinn unter andern: Ihre ganze Aufführung sey eine stete Widerlegung des biblischen Memento gewesen: „Dein Wille soll deinem Manne unterworfen seyn, und er soll dein Herr seyn. Sie habe ihn in den Augen aller Welt herabgewürdigt, Stiefel und Sporn angezogen, und ihm statt des Scepters das Obertheil eines Spinnrocken in die Hand gegeben. Das habe aber nun ein Ende. Die Augen seyen ihm endlich aufgegangen, und er wolle itzt den Anfang machen, selbst zu regieren. Er läugne es nicht, daß er sich das Fräulein d’Ossan beygelegt, eben so wie der fromme König Salomo. Die Siebenhunderte, von denen die Bücher der Chronika sprechen. Daran sey sie selbst schuld. Sie habe mit ihrer Aufklärung und Philosophie und Lektüre einen Kapriolsprung aus der Weiberwelt in die Männerwelt hinüber gemacht, und seine Zärtlichkeitsbezeugungen mit kantisch-kritisch-kasmologisch-metaphysischen Vorlesungen erwiedert. Das sey aber nicht seine Sache. Sie soll sich nichts mehr um die Regierung, und nichts mehr um

Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottfried Pahl: Leben und Thaten des ehrwürdigen Paters Simpertus. Madrit [i.e. Heilbronn], 1799, Seite 196. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Pahl_Pater_Simpertus_196.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)