Seite:Pahl Pater Simpertus 217.jpg

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kamen hinter die wichtigsten Geheimnisse. Aber das ganze Korps bestand aus lauter gewandten Leuten, die im Stande waren, allen Dingen auf den Grund zu kommen, alle Masken zu entlarven, listig und fein zu betrügen, mit Engelsmienen die größte Lüge vorzutragen, mit kaltem Blute einen falschen Eyd zu schwören, alles – in majorem Dei gloriam.

Stolz und zuversichtlich erhuben die Männer von der alten Parthie ihre Häupter wieder, und schritten fest und imposant durch die Straßen, wie ihre Kollegen nach dem Tode des Kaisers Joseph zu Wien. Die abgeschafften Feyertäge wurden wieder gehalten. Die Wallfahrten wimmelten von Menschen. Reiche Opfer fielen bey den Wunderbildern. Die Brüderschaften blühten wieder auf. Die Nacht begann hereinzubrechen. Schwankend neigte sich die Sonne unter dem Horizont. Nebel schwammen auf den Thälern. Traurig standen die Berge im Dunkel. Die Unken heulten in den Sümpfen. Die Nachtwächter erfüllten die Straßen mit ihrem Geschrey.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottfried Pahl: Leben und Thaten des ehrwürdigen Paters Simpertus. Madrit [i.e. Heilbronn], 1799, Seite 217. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Pahl_Pater_Simpertus_217.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)