Seite:Pater Noster und Ave Maria in deutschen Uebersetzungen.pdf/42

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
XV. Aus dem 14. Jahrhundert (um 1343).

Aus der um 1343 von Matthias von Beheim, einem Mönch zu Halle, gefertigten, auf der Universitätsbibliothek zu Leipzig vorhandenen übersetzung der vier Evangelien: „Dutunge des latines in daz deutsche;“ mitgetheilt im „Leipziger Repertorium der deutschen und ausländischen Literatur“, Bd. 23. S. 311, daraus in meinen Proben I, 209.

Vatir[1] vnsir. der da bist in den himelen. Geheiliget werde din name. Zukume din riche. Din wille der werde. alse[2] in dem himele. vñ in der erden. Vnsir tegeliche brot gip vns hute. Vñ vorgib[3] vns vnsir schulde. also ouch wir vorgebin vnseren schuldigeren. Vñ in leite vns nicht in bekorunge.[4] Sundern lose vns von vbele amen.




XVI. Aus dem 14. Jahrhundert (1367).

Aus einer Münchener Handschrift (Harmonia Evangeeiorum) mit der Jahresangabe 1367, cod. germ. monac. 532. S. 21. – ĩ = in.

Vater unser der da ist ĩ den himeln geheiligt werde deĩ name zu kom dein reiche dein wille werde ĩ der erden als ĩ dem himel[5] unser taglich prot gib

  1. In dieser Übersetzung steht oft – ir statt – er.
  2. Also.
  3. Vor- für ver-, s. Gram. II, §. 194. 234.
  4. S. Nr. 4.
  5. Man beachte die Umstellung, welche früher nicht vorkommt. S. Nr. 17.
Empfohlene Zitierweise:
Joseph Kehrein: Pater Noster und Ave Maria in deutschen Übersetzungen. Frankfurt a/M.: Verlag für Kunst und Wissenschaft (G. Hamacher), 1865, Seite 34. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Pater_Noster_und_Ave_Maria_in_deutschen_Uebersetzungen.pdf/42&oldid=- (Version vom 1.8.2018)