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Das Ave Maria, der „englische Gruss“, ist, weil nicht in die Liturgie der heil. Messe aufgenommen, nicht so früh übersetzt worden als das Vaterunser, hat aber auch viele wahrhaft fromme Männer zu tiefsinnigen, begeisterten und begeisternden Auslegungen veranlasst.

Beide Gebete gebe ich in einer Reihe deutscher Uebersetzungen und verschiedener Erklärungen, von denen nur die wenigsten bisher gedruckt waren. – Uebergehen musste ich aus leicht begreiflichen Gründen: Heinrichs von Krolewiz ûz Mîssen Vater unser, herausgegeben von G. Chr. Fr. Lisch, Quedlinburg und Leipzig 1839, Originalgedicht in 4889 Versen, wahrscheinlich aus dem Ende des 13. Jahrhunderts.

Der Anhang (S. 79 f.) ist nicht allein sprachlich, sondern auch sachlich von hoher Bedeutung. Eine Zeit, in welcher man für Gott und die Gottesmutter eine solche Fülle lebendiger und bezeichnender Namen hatte, muss in Wahrheit eine fromme Zeit gewesen sein. Das lebendigste Zeugniss für den Geist eines Volkes ist ja seine Sprache.

Empfohlene Zitierweise:
Joseph Kehrein: Pater Noster und Ave Maria in deutschen Übersetzungen. Frankfurt a/M.: Verlag für Kunst und Wissenschaft (G. Hamacher), 1865, Seite VI. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Pater_Noster_und_Ave_Maria_in_deutschen_Uebersetzungen.pdf/6&oldid=- (Version vom 1.8.2018)