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Hierauf drängten sich die Elohim an die Fremden heran, in Kreisen, so wie sich die Planeten am Himmel stellen. Und auf der Höhe der Mauer lag eine steinerne Bucht, auch eine Regenmulde war dort und Stühle aus hellerm Gestein für die Beobachter. Auf diese setzten sie sich zum Rate nieder: zehen flügellose Elohim, die auf den Boten schauten, und neben ihnen der irdische Mann, dem nicht Trank noch Speise gereicht war. Als die Götter aber alle untereinander sich gelabt hatten, da fragte der mit Raphael Angeredete seinen Nächsten:

„Habet ihr nichts vernommen, Beli-El? Nichts von dem Neuen, das eure Ohren erfüllt hätte, oder so, daß euch dazu irgendeine Sorge entstand für eure Stadt, die doch so gut aufgemauerte? Wir fragen indessen nur, weil wir Rat wissen.“

Daraus rückten die Späher alle auf ihren Stühlen, zehen riesenhafte Elohim, die sich mitsammen mit Blicken und Achseln befragten. Und der irdische Mann stand nur wie ein verhandeltes Rind unter ihnen, so wie vor seinen Täuschern ein Farren steht, der noch kein Joch auf sich getragen hat. Und erst wenn die Sorge in seinem Herzen am höchsten ist, dann naht ihm sein Ersteher mit ruhigen Händen wie mit einem fetten Grasbüschel. Denn die Elohim entgegneten jetzt dem Herabgefahrnen: „Wir haben freilich vor dieser Mauer ein irdisches Rollen vernommen, gleich einem heranfahrenden Kriegsheer, und ein Getümmel wie von einem lärmenden Libanon, der in der Ferne hüpft. Auch hüpfte bei uns das

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Paul Adler: Elohim. Hellerauer Verlag, Dresden-Hellerau 1914, Seite 14. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Paul_Adler_Elohim.pdf/16&oldid=- (Version vom 20.8.2021)