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Gereuet euch ihrer Umarmungen und aller Gelübde? Sie jedoch ist bei euch verblieben! Und gilt euch für nichts mehr das Opfer ihres Gehorsams? Die Wächter auf diesen Zinnen haben ihre Ergebenheiten niemals unterbrochen! Wie, oder vergaßest du gar selbst, o Götterbote, den Traum an dieser Mauer, den Traum des Jakob, als du auf- und niederstiegst in der Nacht mit so vielen Gefährten, und über euch auf der obersten Sprosse der Leiter stand Gott selbst, und er sprach zu jenem Schläfer: Ich bin der Gott deiner Ältern, die hier an dieser Stätte wohnten; du sollst dich von ihr verbreiten nach dem Aufgange und nach dem Untergange und nach der Mitternacht, sowie nach dem Mittag. Und alle Orte dieser Erde sollen von diesem aus gesegnet sein! Und Jakob sprach vor euch allen, das ist vor allen den Gestirnen der Ausdehnung, unter denen sein eigner Liebling Josef war: Dieser Ort ist schrecklich, er öffnet das Himmelstor! – Und nun, Raphael, rede, soll denn nach deinem Worte mein Ort wirklich zur Dürre werden als ein ungekrönter unter den Orten; als ein Berg, auf dem die Schafe weiden, oder gar als eine Wüste, über die der Speer des räuberischen El-Feindes geschwungen ist? Ist denn kein Trost in den Gestirnen mehr, kein Stern für die einfachen Hirten, die von alters in diesem Lande umherziehn? Oder habet ihr selbst, Himmlische, künftig die Sitten meiner Stätte verworfen?“

Also klagte noch lange Zeit der Gott des heiligen aber verlaßenen Landes; allein zu ihm winkte bereits goldenes

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Paul Adler: Elohim. Hellerauer Verlag, Dresden-Hellerau 1914, Seite 22. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Paul_Adler_Elohim.pdf/24&oldid=- (Version vom 21.8.2021)