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die Körper und die Seelen nicht die meinen sind. Und ich bin ins Elend gekommen binnen der langen Zeit; doch deine Verheißung ist dahin, und dahin ist meine Liebe für dich, Gott, meine Liebe zu den Elohim, die aus meinen Feldern in Baum und Blüte, in Strom und Tier, wohnten. Mit ihnen ist auch mein Schutzgeist vergangen, der Gott, der über all meinem Tun thront. Denn alle sind aufgefahren, gekreuzigt gleich jenem, und du nur hast den Nutzen davon! Und also fleh ich dich an, Gott, König der Könige und Held, einziger, in der Schlacht: drehe das Rad dieser Himmelfahrt zurück!“

Da antwortete Micha-El und trat aus der Herrlichkeit und sprach:

„Daß dir doch deine Zunge erlahme, du Aussatz, und dir die Sprache versage! Und daß du dastündest, nackt, mit den Schwären deines Herzens bedeckt, und jeder unsrer Blicke schlüge dich wie eine Geißel. Und laßt uns doch unser Schwert zücken, ihr Elohim, und diesen Abtrünnigen niederwerfen, verräterisch um so vielfacher als du, o Gott, ihn liebst. Und verflucht seist du Jehuda, der du die Sünde trägst bis in dein zehntes Geschlecht; weil dein Herr dich mit Nektar sättigen will, du speiest ihn wieder. Mit Gnaden überhäuft er dich, und du fragst: was sollen sie mir? Und die Hefe und das ungesiebte Volk stehn groß neben dir; um so viel höher überragen sie deine Schultern als die Säule aus dem Teiche ragt. Und daß dir doch besser geschehe nach deinem Begehr oder nach

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Paul Adler: Elohim. Hellerauer Verlag, Dresden-Hellerau 1914, Seite 29. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Paul_Adler_Elohim.pdf/31&oldid=- (Version vom 21.8.2021)