Seite:Paul Adler Elohim.pdf/34

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also, Elohim, forder ich heute dein Wort von dir. – Oder ist die Schuld mein . . .?“

Da antwortete Gabri-El und trat ganz aus der Herrlichkeit mit dem Worte:

„Gesegnet sei, der da nahet im Namen des Herrn! Gegrüßt seist du Isra-El, Erster der Völker, denn du bist voller Gnade. Der Herr ist mit dir, du bist gebenedeit unter den Nationen und auserwählt ist der Same deines Leibes. Also soll es geschehn. – Und warte doch nur ein Weilchen, bis auch aus deinem Steinfelde das Reis aufsprießt, die Rose, die nicht ackert und nicht säet und doch röter gekleidet ist als Babel mit all ihrem Purpur.“ Aber seine Stimme verstärkte sich:

„Und was verlangt denn dein Gott Großes von dir, Juda, als daß du ihn liebest und alle seine Gebote haltest mit ganzem Herzen und von ganzer Seele. Dir aber offenbart er seine Geheimnisse nicht.“


Und die Elohim, denen Michael gebot, bückten sich und steinigten den Israel, daß er blutig dastand – denn ein Mann von hartem Nacken war er, Übles hatte er geredet – und sein Blut floß von ihm wie ein rosenroter Mantel. Und alle die Elohim miteinander verhüllten sich und segneten ihn mit dem Abschiedsruf:

„Der Herr, der dir sein Angesicht zugewendet hat, er gebe dir seinen Frieden!“

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Paul Adler: Elohim. Hellerauer Verlag, Dresden-Hellerau 1914, Seite 32. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Paul_Adler_Elohim.pdf/34&oldid=- (Version vom 21.8.2021)