Seite:Paul Adler Elohim.pdf/49

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zuschreiben konnte; der Bergnister führte ihn zu dem nächsten verwitterten und überrieselten Block. Auf ihm zerfielen schon die Worte:

Am Wandsockel scharrten die Ratten • An der Wand verschwammen zu Schatten • das Licht wie in Farben der Meister • Der Kaiser stand fahl, ein Verwaister • Die Wahrheit zerfloß und das Bildnis • Der Wald ergoß sich zur Wildnis • Die Mauer, die schloß, war vergangen • Um Trümmer nur wand sich der Yang-wen. . . Er schweifte um Gräber und Mauern • Er gab sein Szepter um Trauern • Seine Ahnen verstieß er und büßte • Sein Volk entließ er zur Wüste • Zehn Jahre lang lebt er von Reise • Zehn Jahre lang lebt er ohne Speise • Hundert Jahr lang, im Lande der Schatten, • mit dem Tode er würfelte . . . und verspielte.

. . . Bis ihm einst der Unverhoffte,
Fô, erschien mit jenem Schilde,
Drin sich grau die Welten malten,
Die ihr Licht als Sterne strahlten.
Spiegel, sprach er, ist die Welle,
Spiegel sind das Aug, die Quelle,
Spiegel ist die Welt, nicht Schein.
Bild wirft Schatten, Schatten Sein . . .

„Ich bin hier in seinem Bild glasheller Schatten!“ rief Nomotus aus. Schon als Knabe liebte ich an der Wand

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Paul Adler: Elohim. Hellerauer Verlag, Dresden-Hellerau 1914, Seite 47. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Paul_Adler_Elohim.pdf/49&oldid=- (Version vom 14.9.2022)