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„Aber bin ich auch wirklich bei seinem Volke?“ fragte der Berufene, während ein schneidender Wind bei seinen Worten einsetzte und zugleich der Schnee auf seinen breiten Pilgerhut, auf die Feldsteine und in das Gras zu seinen Füßen fiel. „Scheint Ihr mir doch mit einem Male wie feind und aller Götter Leugner und Bewältiger. Ihr habt mir das Wunder, dessen Spuren ich in dem Tal mit Andacht folgte, als eine hohe Einsicht in die Seele, als einen Verzicht auf ihr wohlgefälliges Haus und noch mehr erklärt. Enthüllt mir nun auch, warum ihr euch hier um leere Stätten versammelt habt, und ob ich in diese Hütten hineinschreiten darf, da man mir, wie es scheint, nicht die Gemeinschaft verweigert.“

„Ihr seid bei den Männern der Wage“, sagte der Kahlkopf. „Führet gegen uns, Meerumfangener, den Dolch alten Mißtrauens, so wie Ihr unsern Bruder, den Mongolen, vom Steige ausgeschlossen habt! Ihr dürftet eine jede der leerstehenden Hütten auswählen und zu Euerm Wohnort machen, und sei es die Wohnung des Mönches, wenn dieser gestorben ist. Die Früchte unsers kargen Bodens gehören allen; Ihr könnt jede baumwollene oder härene Tracht ohne Eitelkeit anlegen; denn Bast und Mantel, Stroh und Fasern bezeichnen hier nur Nacheiferung und von dem Träger an sich selbst gestellte Ansprüche. Zum Schlafe könnt Ihr Euch an jedem Herde des Berges niederlegen, wenn Ihr es nicht vorzieht, noch diese Nacht, da Euch das Kleid des Wandernden ziert, Euern

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Paul Adler: Elohim. Hellerauer Verlag, Dresden-Hellerau 1914, Seite 51. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Paul_Adler_Elohim.pdf/53&oldid=- (Version vom 15.9.2022)