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Städte des Reiches miteinander verband. In diesen Orten regierten die Statthalter des Priesterkönigs, weltliche Große, die mit ihrem bis an den Gürtel reichenden Bart, mit der aufgesetzten edelsteingeschmückten Mitra, die Erinnerung an die alten Sassaniden bewahrten. Sie sprachen zugleich Recht und besorgten alle höhern öffentlichen Angelegenheiten der Handwerker, im Gegensatz zu den freien, nach einem Heerschild abgestuften und beherrschten Ritterbürtigen; nach ihren Anordnungen waren die Räuber und seltenen Diebe ergriffen, die Basiliken erhöht und der Straßengrund überall an den verkehrsreichern Orten mit Platten ausgelegt. Sie besorgten, daß die Kaufpreise von Brot und Öl stets auf einer angemessenen Höhe blieben und daß die vorhandenen Wasserleitungen, Nachahmungen der altrömischen künstlichen Flüsse, in Stand blieben. Zur Zeit des erwähnten späten Bürgerkrieges hatte es von solchen Wasserbogen noch an hundert in dem priesterköniglichen Reich gegeben, da an dreißig zerstörte als ein Dritteil davon in den Schriften erwähnt werden.

Wie sehr diesem Volke alles immer wieder zu seinem Besten geriet, kann schon aus den folgenden drei Legenden erschlossen werden. Ein Johannide bestieg einst seinen hohen, bis in die Wolken reichenden Turm. Er sah in dem Aufgang eine unbekannte Stadt gespiegelt, verkehrt auf ihren Dachspitzen stehend, und als er dem Wunder nachforschte, hatte

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Paul Adler: Elohim. Hellerauer Verlag, Dresden-Hellerau 1914, Seite 71. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Paul_Adler_Elohim.pdf/73&oldid=- (Version vom 15.9.2022)