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Abb. 7 Das Franziskanerkloster, Skizze von 1550
(Die Kirche ist die jetzige Sophienkirche)

standen, sind noch zwei vorhanden: der heilige Nikolaus von 1527, jetzt im Innern des Hauses Schössergasse 2 (Warenhaus Herzfeld) und Johannes der Täufer von 1522 (Altertumsmuseum). Mehrfach sind endlich noch gotische Fensterprofile erhalten, z. B. Webergasse Nr. 2, Ecke Altmarkt, ebenso Einwölbungen des Erdgeschosses, besonders schön Seestraße Nr. 2.

FRANZISKANERKIRCHE UND IHRE MITTELALTERLICHEN BILDWERKE.

Weit älter als diese Reste ist die Franziskanerkirche, jetzt Sophienkirche. Leider ist sie durch die Restaurierung von 1864 in ihrem Äußeren verfälscht und innen wie außen der bezeichnenden Einzelheiten beraubt worden. Die Franziskaner oder Barfüßermönche kamen im 13. Jahrhundert nach Dresden und gründeten hier ein Kloster. Im Jahre 1265 muß das Kloster schon bestanden haben, denn damals hielt der sächsische Ordensprovinzial in Dresden ein Kapitel ab. Das Kloster erstreckte sich vom Ausgange der großen Brüdergasse bis zum Taschenberg, wo der Mönchsgarten lag. Die Kirche entstand im 13. und 14. Jahrhundert. Sie lag inmitten der Klosteranlagen nach der Stadtmauer zu und war wie alle Bettelmönchskirchen turmlos; sinnloserweise hat man ihr 1864 zwei Türme vorgesetzt. Überdies ruft die neue Schauseite den Gedanken an eine dreischiffige Kirche wach, während sie in der Tat noch heute zweischiffig ist. Sechs Bogen auf fünf freistehenden

Empfohlene Zitierweise:
Paul Schumann (1855-1927): Dresden. Berühmte Kunststätten, Band 46, 1. Auflage. E.A. Seemann, Leipzig 1909, Seite 11. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Paul_Schumann_-_Dresden.pdf/23&oldid=- (Version vom 5.12.2022)