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Bruno Paul, Karl Bertsch und Otto Ubbelohde, ferner Hans E. v. Berlepsch und Martin Dülfer aus München, Hermann Billing und Max Läuger aus Karlsruhe, Otto Eckmann aus Berlin, Karl Groß und Otto Gußmann aus Dresden traten zum ersten Male auf.

Die dritte dieser großen internationalen Kunstausstellungen im Jahre 1901 brachte als Hauptwerk das gewaltige Grabdenkmal von Bartholomé in Paris, für welches Wilhelm Kreis die große Halle in geradezu monumentaler Weise umgestaltet hatte – die bedeutendste Raumwirkung, die in diesem Raume bisher erzielt worden ist. Die Sonderausstellungen von Auguste Rodin und dem genialen Keramiker Jean Carriès, das Kolossalrelief in Steinzeug die Bäcker von Alexandre Charpentier, eine interessante Bildnisausstellung, zu der auch Werke alter Meister herangezogen waren, und wiederum eine umfängliche Schaustellung modernen Kunstgewerbes gaben der Ausstellung ihr besonderes Gepräge.

Das Jahr 1902 brachte dann eine Bauausstellung, und das Jahr 1903 die bedeutsame Deutsche Städteausstellung, deren Grundgedanke vom Oberbürgermeister Beutler herrührte und von den deutschen Städten freudig aufgenommen wurde. In der Haupthalle, die Fritz Schumacher entsprechend gestaltet hatte, sahen wir eine Nachbildung des großartigen Brunnens von Longuelune und Mattielli aus dem Garten des ehemaligen Marcolinischen Palais in Dresden-Friedrichstadt, das zum Stadtkrankenhause umgewandelt worden ist. Der Kunst waren in dieser Ausstellung zwei besondere umfängliche Abteilungen eingeräumt: eine für den Städtebau und eine für Architektur, Plastik und Kunstgewerbe alter und neuer Zeit, soweit sie mit den Städten in Beziehung stehen. Von beiden sind nachhaltige Anregungen für die Gegenwart ausgegangen. Im akademischen Ausstellungspalast veranstaltete die Dresdner Kunstgenossenschaft gleichzeitig eine Sächsische Kunstausstellung und eine Ludwig Richter-Ausstellung, die das Andenken an diesen berühmten Dresdner Künstler im Jubiläumsjahre seiner Geburt nachhaltig belebt hat.

Die Große Kunstausstellung des Jahres 1904 unterschied sich von ihren Vorgängerinnen dadurch, daß sie sich wieder auf die deutsche Kunst beschränkte. Außer den gewohnten Abteilungen für Malerei, graphische Kunst, Plastik und Kunstgewerbe umfaßte sie namentlich eine interessante kunstgeschichtliche Abteilung des

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Paul Schumann (1855-1927): Dresden. Berühmte Kunststätten, Band 46, 1. Auflage. E.A. Seemann, Leipzig 1909, Seite 334. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Paul_Schumann_-_Dresden.pdf/346&oldid=- (Version vom 5.4.2023)