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(nach den Töpfern, die ihre Brennöfen der Feuergefährlichkeit wegen außerhalb der Mauern errichten mußten). Von der Schönheit des Stadtbildes am Neumarkt wird später zu reden sein.

DIE DRESDNER BRÜCKE.

Mit der stärkeren Befestigung Dresdens steht auch eine wesentliche Veränderung der Brücke im Zusammenhang. Zu allererst mag sie aus Holz gebaut worden sein, sehr bald aber trat an deren Stelle ein Bau mit steinernen Pfeilern und hölzernem Überbau. Im Jahre 1318 beschädigte eine Hochflut den Oberbau in erheblicher Weise. Damals wurden steinerne Pfeiler erbaut, auch steinerne Bogen aus pirnaischem Sandstein eingefügt; das Geld zum Bau ergab der schon erwähnte Ablaßbrief. Schon 1343 machte eine Elbflut einen dritten Ausbau nötig, und nunmehr erhielt sich die Brücke fast unverändert 200 Jahre lang. Sie hatte zu damaliger Zeit 24 Pfeiler und 23 Bogen. Fünf von diesen 24 Pfeilern und 4 Bogen wurden zugeschüttet, als Herzog Moritz 1546 die Befestigungen Dresdens bis unmittelbar an das Elbufer vorrücken ließ. Derselbe Fürst ließ auch auf der Altstädter Seite ein neues Brückentor errichten, das sogenannte schöne Tor, das mit der Brücke zu den „sieben Wunderwerken“ des alten Dresdens zählte. Es stand noch auf der Brücke selbst und hatte außer einem großen rundbogig geschlossenen Mitteltor noch zwei kleine rechteckige Seitentüren, flankiert von viermal drei toskanischen Säulen. Den Fries schmückten sieben kleine Provinzialwappen, über den beiden kleineren Türen waren zwei große Wappen mit den Kurschwertern und dem Rautenkranz angebracht. Die Brücke in ihrer damaligen Gestalt hatte auf beiden Seiten statt der Geländer nur Zinnen, die natürlich nur einen schlechten Schutz gewährten, so daß wiederholt bei heftigem Sturme Fußgänger zwischen den Zinnen hindurch in den Strom geweht wurden. Die Brücke war gepflastert, hatte aber an beiden Ufern und zwischen dem neunten und zehnten Pfeiler in der Mitte je eine hölzerne Zugbrücke, die zu Kriegszeiten leicht abgebrochen werden konnte, wie dies z. B. im schmalkaldischen Kriege noch geschah. Erst nach dieser Zeit wurden die Zugbrücken an den Ufern durch steinerne Bogen ersetzt. diesem Zustand nun verblieb die Brücke bis zur Zeit Augusts des Starken, unter dem für Dresden eine ganz neue Zeit anbrach.

UMBAU DES SCHLOSSES.

Im Jahre 1547 begann Moritz den

Empfohlene Zitierweise:
Paul Schumann (1855-1927): Dresden. Berühmte Kunststätten, Band 46, 1. Auflage. E.A. Seemann, Leipzig 1909, Seite 28. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Paul_Schumann_-_Dresden.pdf/40&oldid=- (Version vom 20.8.2021)