Seite:Physikalische Belustigungen 17 St 1752 31.jpg

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Erde aufsteigende Dünste etwas dergleichen nicht in sich enthalten?

Wie es eigentlich zugeht, daß, wenn eine elektrische Seewolke auf eine unelektrische Landwolke stößt, dadurch ein elektrischer Funken und Knall entsteht, welche sich, wegen ihrer Heftigkeit, uns als Blitz und Donnerschlag sehen und hören lassen, dieses scheint doch noch etwas dunkel zu seyn. Denn man kann sich die Wolken nicht so vorstellen, wie diejenigen dichten und wohlterminirten Körper, durch deren Annäherung an einander man bey der künstlichen Elektricität Funken und Geräusch hervorbringt. Eine Wolke ist ein Haufen von einander abstehender Dünste. Diese sind an den Enden der Wolke nicht etwan gleichsam wie mit dem Messer abgeschnitten, sondern es ist nichts natürlicher, als daß ihre Dichtigkeit nach den Enden zu allmählich abnimmt, und also die Wolke an den Enden so dünne ist und die darinne befindlichen Dünste so weit von einander abstehen, daß sie fast nicht mit zu der Wolke gerechnet werden können. Welches ist also nun derjenige Grad der Dichtigkeit der Dünste, der zu einer elektrischen oder Gewitterwolke erfordert wird? und in welchem Theile der Wolke ist derjenige Punct, welcher sich einem gewissen Puncte in der andern Wolke nähern muß, um Funken und Knall, das ist, Blitz und Donner, hervorzubringen? Vielleicht nähern sich beyde Wolken einander mit so einer Geschwindigkeit, daß die allmählige Annäherung der äusern Enden der Wolken, der Zeit nach für nichts zu achten ist. Vielleicht verursachet aber das elektrische Feuer in der einen

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Physikalische Belustigungen. Siebenzehntes Stück. Berlin 1752, Seite 486. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Physikalische_Belustigungen_17_St_1752_31.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)