Seite:Physikalische Belustigungen 17 St 1752 35.jpg

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Berichte, zeigt sich bey Stürmen auf der See zuweilen ein Licht um die Mastbäume der Schiffe, welches die Portugiesen Corpo Santo, die Spanier Sant Elmo und die Holländer Vrede-vyer nennen. Wenn es nur einfach war, so nennten es die Alten Helena, und Plinius meldet, daß dieses Feuer zuweilen bis in die Schiffe herunter käme, und einen unglücklichen Sturm anzeigte. Wenn sich 5. solche Lichter neben einander zeigen, so nennen es die Portugiesen Corona de nostra Senhora, und dieses wird für ein Zeichen des bald aufhörenden Sturms gehalten. Das einzelne Feuer, oder die Helena, bewegt sich auf und nieder, wie Irrlichter oder fliegende Drachen. Wenn zwey Lichter oben über dem Schiffe erscheinen, so glauben die Schiffer gleichfalls, daß die Gefahr des Ungewitters vorüber sey. Die Alten nenneten dieses doppelte Licht Castor und Pollux, und sagten, daß diese die Helena verjagten. Sie hielten auch diese beyden für ihre Schutzgötter zur See, und setzten ihre Götzenbilder auf manche Schiffe als ein Zeichen derselben, so wie die Flaggen, Pavillons und besondern Namen noch itzo jedes Schif bezeichnen. Paulus fuhr auf seiner Reise nach Rom, auf einem solchen von Alexandria gekommenen Schiffe, von Malta nach Italien (Apost. Gesch. 28.)

Es ist nicht zu läugnen, daß bey diesen Erzählungen noch unterschiedenes dunkel ist. Doch ist die Aehnlichkeit des Castor und Pollux, mit dem sowohl durch die künstliche, als auch durch die natürliche Elektricität hervorgebrachtem schwachen Lichte allzugroß, als daß man nicht beyde für einerley

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Physikalische Belustigungen. Siebenzehntes Stück. Berlin 1752, Seite 490. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Physikalische_Belustigungen_17_St_1752_35.jpg&oldid=- (Version vom 8.2.2018)