Seite:Physikalische Belustigungen 17 St 1752 50.jpg

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1) Daß der Salmiac in Egypten aus Ruß von gebranntem Viehmist gemacht wird, und zwar ohne einigen andern Zusatz; wie man denn auch keine Ursache hat, hieran zu zweifeln, indem man ja vorher schon weiß, daß darinnen ein flüchtiges Alkali ist, welches allenthalben in dem Thierreich gefunden wird; daß man ferner, wie oben gedacht worden, überzeuget ist, daß auch Küchensalz in selbigem Mist enthalten ist, und daß, wenn derselbe zu Ruß gebrannt wird, die Küchensalzsäure aufsteiget, und sich mit dem flüchtigen Alkali vereiniget, welches denn, wenn es durch eine Sublimirhitze getrieben wird, aufsteiget, wovon das Mittelsalz, welches man Salmiac nennet, entstehet, da sich die unreinen und irdischen Theile davon scheiden, und auf dem Boden liegen bleiben.

2) Daß der Egyptische Salmiac, so, wie derselbe nach dessen Verfertigung aus den Gläsern genommen wird, nach Europa versandt wird, und also ein wirkliches Sublimat ist. Dieses bestärken alle Berichte, welche von dem Ort herkommen, wo er gemacht wird. Es kann sich auch ein jeder mit geringer Mühe in seinem Laboratorio durch die Erfahrung davon versichern. Denn wenn man diesen officinalen Salmiac allein und für sich selbst mit gehöriger und mittelmäßiger Hitze aufs neue auftreibet, so steigt er auf, und setzt sich als eine feste Masse an, welche, wenn man sie eröffnet, inwendig crystallisch, und sonst eben so beschaffen ist, wie zuvor: Doch auswendig zeigt sich der Kuchen so, wie das Geschirr gewesen ist. Man bedienet sich deshalb hierzu solcher runder Gläser, welche von den Egyptern

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Physikalische Belustigungen. Siebenzehntes Stück. Berlin 1752, Seite 505. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Physikalische_Belustigungen_17_St_1752_50.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)