Seite:Pole Poppenspäler.djvu/11

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dort in heimlichen Gründen noch allerlei sonst Verschwundenes zu finden sein.“

„Nun, Richard, da könntest du dich ja im Narrenkasten einquartieren!“

„Im Narrenkasten?“

„Freilich! Der Vater der jetzigen Herren hatte noch seine Specialtollheit! Da ihm sein Schloß zu groß wurde, so baute er sich hinaus zwischen Haide und Wald; ein Häuslein, alle Fenster nach einer Seite und drum herum eine Ringmauer, zwanzig Fuß hoch! Und dies Castellchen nannte er den „Waldwinkel“, die Leute aber nennen’s noch heut’ den „Narrenkasten“. Dort hat er mitten zwischen all’ dem Unkraut seine letzten Jahre abgelebt.“

Der Andere hatte aufmerksam zugehört. „Wer wohnt denn jetzt darin?“ fragte er.

„Jetzt? Ich denke, Niemand; oder doch nur Eulen und Iltisse.“

– – Im Nebenzimmer schlug eine Uhr. Der Bürgermeister war aufgesprungen. „Schon elf!“ sagte er. „Weißt du, Alter! Ich habe noch einen gerichtlichen Actus vor mir; du warst ja in der Verbindung unser

Empfohlene Zitierweise:
Theodor Storm: Waldwinkel. Braunschweig: Geoge Westermann, 1875, Seite 11. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Pole_Poppensp%C3%A4ler.djvu/11&oldid=- (Version vom 1.8.2018)