Seite:Pomologische Monatshefte Heft 1 032.jpg

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unentbehrliches Werkzeug das Locheisen. Die Art seines Gebrauchs ist selbstverständlich;

je nach seiner Schwere und Stärke wechselt der Preis von 3–5 fl. oder 12/3 Rthlr.; die Länge desselben beträgt 4 Fuß, sein Durchmesser nahe am untern Ende 2 Zoll, in der Mitte 1 Zoll.

13. Die Leiter.

Von diesem ganz allgemein bekannten Werkzeug habe ich hier 3 Arten dargestellt, die bei uns noch weniger allgemein vorkommen. Bezüglich der gewöhnlichen einfachen und doppelten oder Bockleiter füge ich nur die Bemerkung bei, daß ich das Anbringen eines Rades am untern Ende zum leichtern Transport, wie es vielfach empfohlen wird, nur dann rathen möchte, wenn man dasselbe, sobald man am Ort der Arbeit angelangt ist, aushängen und bei Seite legen kann, und dann kann ein gewöhnliches Schiebkarrenrad leicht zur bequemern Transportirung der Leiter an entferntere Plätze verwendet werden.

Diese Figur stellt eine Leiter dar, die als einfache, sowie auch als Bockleiter gebraucht werden kann und die auch Lämmerhirt als „große Baumleiter“ empfiehlt. Sie ist 12–15′ lang, unten 3½ Fuß und oben 12 Zoll weit. Die beiden Stangen sind oben mit einer eisernen Gabel versehen, deren einer Theil hakenförmig gekrümmt ist, um das leichte Aushaken zu verhüten; beide werden in eiserne Ringe eingesteckt und so gestellt, daß sie an dem Punkt, wo sie sich kreuzen, fest an einander stehen. Hierdurch erhält die Leiter einen sehr sichern festen Stand.

Die nächste Figur zeigt die kleinere Standleiter, wie sie gebraucht wird beim Beschneiden der jüngeren Obstbäume in den ersten 4–5 Jahren nach ihrer Pflanzung, beim Pfropfen in der Kronenhöhe, beim Beschneiden der Pyramiden u. s. w. Sie ist 7–10′ hoch und hat keine runden Sprossen, sondern statt deren 3″ breite Bretter, um ein längeres Stehen auf derselben leichter und bequemer zu machen. Oberhalb kann noch ein Brettchen, um beim Pfropfen Werkzeuge darauf legen zu können, angebracht werden. Die folg. Fig. zeigt eine Art einfacher Leiter, wie sie in den Vogesen ganz allgemein verbreitet ist und auch in verschiedenen Gegenden Württembergs in neuerer Zeit sich einbürgert. Vor Kurzem sah ich solche bei einem Obstzüchter im Oberamt Marbach von verschiedener Größe und dieser zog sie den gewöhnlichen einfachen Leitern entschieden vor. Auch in den Vogesen hält man diese Leiter für besser, als solche mit zwei

Empfohlene Zitierweise:
Ed. Lucas, J. G. C. Oberdieck (Hrsg.): Monatsschrift für Pomologie und praktischen Obstbau I. Franz Köhler, Stuttgart 1855, Seite 32. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Pomologische_Monatshefte_Heft_1_032.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)