Seite:Pomologische Monatshefte Heft 1 080.jpg

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mit stark rother Sonnenseite, von schwächerem Wuchse und macht in klimatischer Beziehung viel mehr Ansprüche.

Möglicherweise könnte diese Birne in dem Sortiment Oberdieck’s enthalten seyn, woselbst eine Kreiselförmige Honigbirne vorkommt[1]; sollte diese Frucht die richtige seyn, so wäre es noch zweifelhaft, ob sie dort auch nach ihrem wahren Werth geschätzt wird, besonders in Bezug auf wirthschaftliche Verwendung; und der Bericht über die Rolle, welche diese Frucht unter den hiesigen Obstsorten spielt, würde darum für Einen oder den Andern noch nicht ganz ohne Interesse seyn.




Wir können nicht unterlassen, diesem werthvollen Beitrag zur Kenntniß von Obstsorten, die im höhern Norden gut gedeihen, den Wunsch beizufügen, daß der geehrte Herr Verfasser, unter Zugrundlegung der von ihm seit Jahren beobachteten klimatischen Erscheinungen, noch Mehreres über das Gedeihen gewisser Obstsorten in jener Gegend mitzutheilen die Güte haben möchte. Wenn Hoverbeck seinen jetzt in der Anlage begriffenen großen Obstmuttergarten von nahezu 10 preußischen Morgen erst eine Reihe von Jahren beobachtet haben wird, dann allerdings wird ein reiches Feld der wichtigsten Beobachtungen erst recht ausgebeutet werden können. Allein auch schon jetzt würde eine Mittheilung jener Sorten, von welchen dort gute und einträgliche Ernten erzielt werden, von um so größerem Interesse seyn, als über diesen Punkt, der so wichtig ist für die Entscheidung: ob eine Obstsorte für die rauheren Gegenden wirklich und sicher zu empfehlen Werth ist, noch gar zu wenig genaue Erfahrungen vorliegen. Die Redaktion.




Zusammenstellung

der bisher von mir, unter den in meinem Besitze befindliche Obstsorten wahrgenommenen Identitäten, wie solche größtentheils schon in meiner Schrift „Anleitung zur Kenntniß und Anpflanzung des besten Obstes für das nördliche Deutschland“ etc. aufgeführt, und im Einzelnen näher erörtert sind;

mitgetheilt vom Superintendenten Oberdieck zu Jeinsen. (Schluß.)

40. Stuttgarter Geißhirtel und Kleine Sommer Rousselet schienen mir 1851 identisch; doch bin ich noch nicht gewiß, da nicht beide von demselben Baume waren und jene auf unpassendem Boden erwachsen war. Auch 1853 blieb die Kleine Sommer Rousselet kleiner. Die Vegetation beider ist dieselbe.

41. Wittenberger Glockenbirn und Große sächsische Glockenbirn habe ich (letztere aus Prag) überein, und vermuthe auch nach Diel’s Beschreibungen die Identität.

42. Gute Graue, (Sommer Bourré gris) Holländische Sommerdechantsbirn und Jutjesbirn (wie ich letztere von Bornmüller, Liegel und Bödiker und auch die zweite von Herrn Dr. Liegel mit der Diel’schen Sorte überein habe) sind ganz gleich; wahrscheinlich ist auch die Schöne Gabriele davon nicht verschieden, die ich von Dittrich und aus Frauendorf habe. Die Frucht kommt noch unter vielen anderen Namen vor, und erhielt ich sie als Fondante Batave von Dittrich und Isambert de Bollwiller


  1. Ist eine andere Sorte. L.
Empfohlene Zitierweise:
Ed. Lucas, J. G. C. Oberdieck (Hrsg.): Monatsschrift für Pomologie und praktischen Obstbau I. Franz Köhler, Stuttgart 1855, Seite 80. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Pomologische_Monatshefte_Heft_1_080.jpg&oldid=- (Version vom 11.11.2018)