Seite:Pomologische Monatshefte Heft 1 125.jpg

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Von den genannten Abteilungen interessiren uns hier nur die beiden ersten: Pyrophorum, welches die eigentlich sogenannten Birnen enthält, sowie Malus, die Aepfel. – Pyrophorum charakterisirt L. folgendermaßen: Blumenblätter flach ausgebreitet; 5 getrennte Griffel; Apfelfrucht mehr oder weniger kreiselförmig oder fast kugelförmig, ohne Vertiefung an der Basis (?) – Blumenstiele einfach, dolden-schirmförmig. Blätter einfach, nicht drüsig – und die darunter gehörige erste Art: P. communis L., gemeine Birne: „Zweige und Triebe glatt; Blätter eiförmig, gezähnt, auf beiden Seiten glatt. Blüthen in Sträußen.“ – Als Varietäten führt er sodann auf: „1) P. Achras. Wallr. mit einem an der Basis verlängerten Apfel und 2) P. Pyraster mit an der Basis abgerundetem Apfel,“ und dann unter 8) P. sativa Dec. mit der Bemerkung: „das ist die Varietät, von der alle Subvarietäten in den Gärten (von denen er einige namentlich angibt) herstammen.“ – Dagegen wird die Abtheilung Malus S. 891. so charakterisirt: „Blumenblätter flach ausgebreitet; 5 Griffel mehr oder weniger an der Basis genau verbunden; Apfelfrucht kugelig, plattgedrückt und immer (?) mit einer Aushöhlung an der Basis versehen; Blüthen in Sträußen; Blätter einfach, nicht drüsig.“ – Bei dem hierunter als Species aufgeführten P. Malus L. gemeiner Apfelbaum, sind folgende Charaktere angegeben: „Blätter eiförmig, scharf gekerbt (crenated), auf der untern Seite wollig; die Blüthen in Sträußen; die Kelchröhre wollig; Griffel glatt.“ – Dabei ist bemerkt, daß von ihm allein oder in Verbindung mit andern Sorten und Rassen, die in Europa in Gärten cultivirten Apfelsorten herstammen. – Als zweite Species wird dann P. acerba, der Holzapfelbaum, (saure Frucht-Apfelbaum) mit glatter Kelchröhre aufgeführt und bemerkt, daß Decandolle die Subvarietäten mit sauren Früchten (Ciderfrüchte) davon ableiten wolle, daß es aber unmöglich sey zu bestimmen, welche Varietäten von P. Malus und welche von P. acerba abstammen.

In Bischoff’s Lehrbuch der Botanik 1840. Bd. 3. S. 65. finden wir über den fraglichen Gegenstand Folgendes: Gatt. Pyrus, Birne, Birn- und Apfelbaum. Kernapfel mit einer kleinen vertieften Fruchtnarbe (Auge); Butzen 2 (?) – 5fächrig, die Fächer mit einer pergamentartigen (?) Haut ausgekleidet, 2samig (?) oder durch Fehlschlagen der Ei’chen 1samig. – 1. Rotte: Eigentliche Birnen. Pyrus. Frucht kreiselförmig oder fast kugelig, am Grund nicht genabelt. Griffel frei. – Schon im wilden Zustande (sagt der Verf. ohne weitere Abarten aufzuführen) lassen sich mehrere Spielarten unterscheiden, die zum Theil auch als wirkliche Arten betrachtet werden. – 2. Rotte: Apfel. Malus. Frucht meist niedergedrückt-kugelig, am Grunde genabelt. Griffel am Grunde verwachsen. – Es gibt, fügt B. hinzu, mehrere wildwachsende oder verwilderte Spielarten etc. Der gewöhnlich auch für eine bloße Varietät des genannten Apfels gehaltene Zwerg- oder Johannis-A. (P. praecox Pall.) wird von Pallas und mehreren anderen Schriftstellern als eine eigene Art betrachtet etc.

Metzger in seiner landwirthschaftlichen Pflanzenkunde, Heidelb. 1841. sagt S. 725. f. über Birn- und Apfelbaum, Pyrus L.: „Kelch 5spaltig; Blumenblätter

Empfohlene Zitierweise:
Ed. Lucas, J. G. C. Oberdieck (Hrsg.): Monatsschrift für Pomologie und praktischen Obstbau I. Franz Köhler, Stuttgart 1855, Seite 125. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Pomologische_Monatshefte_Heft_1_125.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)