Seite:Pomologische Monatshefte Heft 1 164.jpg

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Namen zu verbreiten, und so auch an Herrn Lieutenant Donauer zu Koburg, an Burchardt in Landsberg, Herr v. Hartwiß in Nikita und Andere, und namentlich auch an Herrn Poiteau in Paris Reiser ohne Namen versandte, und dadurch in Deutschland, wie in Frankreich doppelte Benennungen veranlaßt hat. Es ist erst vor noch nicht zwei Jahren zu meiner Kenntniß gekommen, und bei uns länger unbekannt gewesen, daß Herr Bivort die Baumschulen des Herrn van Mons angekauft habe, und hörte man nur, daß Herr Professor Scheidtweiler die zerstreuten Obstsorten des Herrn van Mons wieder zu sammeln suche. Hätte ich aber auch von dem Ankaufe der Baumschule des Herrn van Mons durch Herrn Bivort früher gewußt, und versucht, demselben die Nummern, unter welchen ich die neu benannten Obstsorten erhielt, zuzusenden, so zweifle ich doch, daß dadurch die rechten Namen hätten aufgefunden werden können, die diese Früchte etwa in Belgien tragen, und wird sich über deren etwa in Belgien schon gangbarem Namen, der, sobald er bekannt wird, die einstweilen hier gegebenen Benennungen verdrängen muß, erst urtheilen lassen, wenn mir noch recht viele der neueren Belgischen Birnsorten bekannt geworden sind. Herr van Mons sandte mir, wie ich bereits früher in der Brochüre über Probebäume erwähnt habe, zuerst 1832 circa 50 Birnreiser, nur mit fortlaufenden Nummern (mit kleinen Unterbrechungen) von 1–56, ohne Bemerkung der Serie seines Cataloque déscriptif abrégé, wozu die Nummern etwa gehörten, auch fünf Nummern doppelt, während die Reiser, und später auch die Früchte ergaben, daß ganz verschiedene Früchte mit denselben Nummern bezeichnet waren. Ich bat später um noch 100 bis 150 Sorten, legte ihm, alphabetisch geordnet, unter den von ihm gegebenen französischen Namen, die Früchte vor, die ich aus seinem Kataloge bereits besäße, und bat recht dringend, unter Erbietung jeder Zahlung, die Herr Konsul Lüning in Antwerpen, der den Brief besorgte, leisten würde, mir die Namen zu den Reisern mitzusenden, an denen mir Alles liege, und unter denen ich die Früchte, die er mir zukommen lassen wolle, sorgfältig ächt zu erhalten suchen würde. Er schickte 1837 mit großer Freundlichkeit etwa 290 verschiedene Birnreiser, und versprach selbst auf nächstes Jahr deren noch mehrere von seiner letzten Generation, auch Birnkerne, die ich sorgfältig säen möchte, da nur ausgezeichnet Gutes daraus fallen würde, aber die Reiser erhielt ich abermals nur mit, unter geringen Lücken, fortlaufenden Nummern von 1–329 bezeichnet, auch abermals eine größere Anzahl Nummern doppelt, und während er im Briefe schrieb: „Sie erhalten anliegend die Namen, auf welche die Nummern an den Reisern sich beziehen“, erhielt ich diese doch nicht, auch dann nicht, als ich sofort ihm schrieb, und den Mangel bemerklich machend, nochmals inständig um Nachsendung der Namen bat. Nur bei einzelnen wenigen Reisern enthielt der umwickelte Papierzettel einen Namen, als: Beurré Diel, Capiaumont, Spreeuw etc. Ich will indeß zur Aufbewahrung einer Nachricht, und da ich hoffe, daß diese Zeilen auch den Belgischen Pomologen zugehen werden, hier die Nummern anmerken, unter denen ich theils ältere, mir schon bekannte, theils unbekannte Früchte von Herrn van Mons erhielt.

1. Sendung Nr. 6. und 2. Sendung 92 und 313 Beurré Hardenpont; 2. Sendung 11, 19, 251 Beurré Capiaumont;

Empfohlene Zitierweise:
Ed. Lucas, J. G. C. Oberdieck (Hrsg.): Monatsschrift für Pomologie und praktischen Obstbau I. Franz Köhler, Stuttgart 1855, Seite 164. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Pomologische_Monatshefte_Heft_1_164.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)