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für den einen oder vielleicht die mehreren kleinen Zweige gilt, auf welche man dieselbe Sorte gesetzt hat, bis ein neues Hölzchen folgt. Hat das aufgesetzte Probereis noch nicht hinreichend steife Seitentriebe gemacht, so daß der Wind das angehängte Namenholz herabwehen könnte, so wird es einstweilen auch noch mit einem Bindfaden an den Zweig festgebunden oder der Draht nur so zusammengebogen, daß er den Zweig eng genug umfaßt, damit das Hölzchen nicht herabfallen könne, worauf man dann nur nicht unterlassen muß, nach Jahr und Tag ihn gehörig wieder auseinander zu biegen. Zu noch mehrerer Vorsicht habe ich beim Befestigen der Namenhölzer immer auch noch die beim Anfertigen des Probebaums im Frühlinge nur provisorisch mit Bindfaden angebundenen und mit Bleistift geschriebenen auf einer Seite grau angestrichenen Namenhölzer sitzen lassen, die, wenn der Bindfaden gut ist, oft noch nach drei Jahren am Baume sitzen. Um zu wissen, welche Namen im Laufe des Sommers für einen Probebaum zu schreiben seyen, schreibe ich bei der Veredlung die Sorten auf, die auf ihn gesetzt werden sollen, und lasse nachher beim Lösen der Reiser die Hölzer, deren Reis etwa nicht anging, herabnehmen, um in dem Verzeichnisse die betreffenden Namen zu streichen.

Die in Nienburg in den ersten Jahren angehangenen grün angestrichenen Namenhölzer sind noch jetzt, nach 15 Jahren, völlig gut und leserlich. Man kann derartige Namenhölzer auch an die Zweige von Pyramiden etc. hängen, um zu jedem Stamme gleich den Namen zu haben, und befestige ich sie selbst an den ersten Stamm jedes Quartiers meiner Baumschule, um beim Reiserschneiden rasch und sicher das rechte Quartier zu treffen.

Schöner als solche Namenhölzer sind kleine, ovalrunde Namentäfelchen von Porzellan mit eingebranntem Namen, aber auch weit theurer und leichter zerbrechlich, so wie sie im Winde gleichfalls den Draht, womit sie befestigt werden, leichter durchschaben werden, während ich bei Anwendung meiner Namenhölzer, die ich dem freien Spiele des Windes überlasse, nie wahrgenommen habe, daß sie die Rinde des Zweiges geschabt hätten, oder der Draht, da wo er am Zweige im Winde sich reibt, dünner geworden wäre; zu Beidem hat das Hölzchen nicht Schwere genug.



Die beste Falle für Maulwürfe und Erdratten.
Vom Superintendenten Oberdieck.

Da im Calenbergischen seit ein paar Jahren die Maulwürfe sich allzusehr vermehrt hatten, fanden sich im Laufe des Sommers 1854 und im August auch bei Jeinsen Männer ein, die aus dem Fange dieser Thiere ein Gewerbe machten, und in deren Gänge Fallen stellten, wie eine solche, durch ihr Stelleisen aufgestellt, hieneben abgebildet ist. Sie fingen mir in meinem Garten von drei Morgen vor dem Orte in zwei Nachmittagen 38 Stück Maulwürfe, und beim Hause, wo ich selbst mit der bekannten, doppelt scheerenartig zusammenschlagenden Falle schon mehrere weggefangen hatte, deren noch drei und eine Erdratte. Ich bemerkte wohl, daß sie die Fallen

Empfohlene Zitierweise:
Ed. Lucas, J. G. C. Oberdieck (Hrsg.): Monatsschrift für Pomologie und praktischen Obstbau I. Franz Köhler, Stuttgart 1855, Seite 192. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Pomologische_Monatshefte_Heft_1_192.jpg&oldid=- (Version vom 28.10.2018)