Seite:Pomologische Monatshefte Heft 1 416.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
109. Sommer-Eierbirn, Beste Birn.
260. Frühe Gaishirtle.
073. Grumkower Winterbirn.
100. Rothpunktirte Liebesbirn.
119. Kaiserbirn mit dem Eichenblatt.
009. Wahre Leipziger Rettigbirn.
133. Gelbe Wadelbirn, Langbirn.
131. Knausbirn.
322. Fellenzerbirn, Veldenzerbirn.
057. Punktirter Sommerdorn.
145. Palmischbirn.[1]
V. Gelitten haben
10 Aepfel, 21 Birnen.
124. Röthliche Reinette (Kronenreinette)[2]
128. Dietzer rothe Mandelreinette.[3]
098. Königliche Reinette.
006. Gestreifter gelber Herbstcalvill.
090. Französische Quittenreinette.
053. Mayers weißer Winter-Taubenapfel.
004. Gestreifter Muscatcalvill.
183. Wahrer gelber Winterstettiner.
154. Englische Winter-Goldparmäne.[4]
632. Königssteiner.
139. Petersbirn.
165. Großer Roland.
061. Graue Herbst-Butterbirn (Beurré gris).[5]
  1. Bei dieser, wie bei einigen vorhergehenden Wirthschaftssorten hat sich zu meinem Bedauern die große Unempfindlichkeit gegen die Kälte, die man ihnen öfter nachrühmt, nicht ganz bestätigt. Der Wuchs ist freilich sehr kräftig; aber wenn Metzger sie noch (in seiner dritten Region) für das rauheste Klima zur Anpflanzung empfiehlt, wo nach ihm nur noch drei Apfelsorten (Luiken, Kleine graue Reinette und Weißer Stettiner) gedeihen, so scheint dieß für unser Klima nicht zu passen. Hier behaupten in der Dauerhaftigkeit die Aepfel entschieden den Vorrang. Ich besitze noch eine Anzahl einheimischer Aepfelsorten, die ganz gesund geblieben sind. Von diesen habe ich theils bereits Reiser nach Hohenheim mitgetheilt, theils will ich dieß noch thun. Dort werden sie sich entweder als schon bekannte Sorten herausstellen, was bei der hier herrschenden Namenverwirrung sehr möglich ist, oder unter ihrem hiesigen Namen die Verbreitung erlangen, die sie wohl verdienen. Hieher gehört auch das in einer frühern Nummer der Monatsschrift von mir beschriebene Jungfernschönchen, welches auch dieses Jahr ganz gesund überstanden hat. Der Edle Winterborsborfer, der hier einfach Borsborfer heißt, ist auch „beinahe gesund“ geblieben. – Uebrigens haben die oben erwähnten Wirtschaftssorten die gewöhnlichen Winter vollkommen gut überstanden, und werden sich also wohl noch immer zur Anpflanzung auch als Hochstamm eignen, wobei man jedoch auf einigen Verlust in ungewöhnlich strengen Wintern gefaßt bleiben muß. Die hier einheimische Honigbirn, die sonst eine der dauerhaftesten Sorten ist, hat dieß Jahr ebenfalls gelitten, wird aber dennoch nach wie vor unbedenklich als Hochstamm gepflanzt werden.
  2. Nach den Erfahrungen früherer Jahre schien diese Sorte eine der allerempfindlichsten zu sein. Ich erhielt sie einmal als Kronenreinette. Die Stämmchen erfroren aber nach zwei Jahren ganz und gar. Nun bekam ich sie unter dem Namen Röthliche Reinette, und auch diese zeigte sich bald als empfindlich. Wider Erwarten hat sie aber diesen Winter besser überstanden, als manche viel dauerhaftere Sorten. Für uns dürfte sie doch höchstens als Zwergstamm Anpflanzung verdienen.
  3. Aehnliches gilt von dieser Sorte, obwohl die Kronenreinette noch die empfindlichere von Beiden sein möchte.
  4. Leider hat diese schöne, werthvolle und schönwachsende Sorte in diesem Jahre so gelitten, daß ihr nur diese Stelle konnte angewiesen werden. In allen früheren Jahren war sie ganz gesund geblieben. Sie wird daher doch für unser Klima besser als Zwergbaum anzupflanzen sein, wo dann auch die erforderliche Verjüngung bequemer zu bewirken ist.
  5. Ein alter Hochstamm dieser Sorte in meinem Garten hat dies Jahr zum erstenmal vom Frost gelitten, trug aber selten, wiewohl dann edle Früchte. Die hier viel gebaute Beurré blanc (Weiße Herbstbutterbirn) gehört gleichfalls ihrer Dauerhaftigkeit nach in diese Abtheilung. Diese trägt aber hier sehr reich, und die Früchte sind
  6. Empfohlene Zitierweise:
    Ed. Lucas, J. G. C. Oberdieck (Hrsg.): Monatsschrift für Pomologie und praktischen Obstbau I. Franz Köhler, Stuttgart 1855, Seite 416. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Pomologische_Monatshefte_Heft_1_416.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)