Seite:Posse Band 5 0038.jpg

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2. Or. Reichsarchiv München.     1294 Sept. 6.     Abb. Heffner VII, 63.

Großes Thronsiegel. Der König sitzend auf einem Thronstuhle, mit breiter Rücklehne, die oben einen breiten mit Fialen besetzten Bogen bildet und in der Rücklehne langgestreckte Spitzbögen mit Rosetten zeigt. Auf den Ecken Spitztürme mit Kreuzblumen. Der untere von zwei Säulen getragene Teil des Stuhles zeigt im karierten Felde Rosetten. Unter der Laubkrone fallen die Haarlocken herab. In der in die Seite gestützten Rechten ein stark belaubtes Zepter, in der Linken ein kleiner Reichsapfel, mit langgestrecktem Kreuz (I, Taf. 43, 2).

Vorkommen: zwischen Wahl und Krönung noch nicht gebraucht, sondern No. 1 in Verwendung.

Vgl. II, 5. Beurkundung und Besiegelung.


3. Or. Staatsarchiv Wiesbaden.     1298 Jan. 6.

Kleines Thronsiegel. Im Ganzen No. 2 gleich, nur kleiner (I, Taf. 43, 3).


4. Or. Nationalbibliothek Paris, K. 2324 fonds de Montbeliard 1294 März 19.

Reichshofgericht (IV, Taf. 74, 7).


Imagina, Gemahlin Adolfs


1. Or. Staatsarchiv Wiesbaden.     1285 Aug. 1.

Die Gräfin in langem, faltigem Gewände, den rechten gebogenen Arm auf den nassauer Wappenschild stützend, in der Linken einen Blumenstengel haltend (I, Taf. 43, 4).


2. Gipsabdruck German. Nationalmuseum Nürnberg.     Ohne Datum- und Provenienzangabe.     Abb. Heffner VII, 64.

Die Königin mit Krone, sitzend auf einem Thronstuhle mit Hundsköpfen und ohne Rücklehne, die Rechte vor die Brust haltend, in der Linken das Zepter. Hinter ihr ein gegitterter, abwechselnd mit dem (nassauer) Löwen und Adler besäter Teppich. Zu den Seiten der Königin zwei Dreieckschilde, rechts mit dem Löwen, links mit dem Adler. Am Gesimse des Schemels Sterne, darunter ein liegender Löwe (I, Taf. 43, 5).


3. Gipsabdruck German. Nationalmuseum Nürnberg mit Jahr 1306.     Heffner VII, 65.

Die Königin sitzend auf einem Stuhle ohne Rücklehne, unter der Krone fällt ein Schleier herab, die Arme auf der Brust gekreuzt. Zu beiden Seiten: rechts die Sonne, links der Halbmond, sowie zu beiden Seiten des Sitzes Blumenwerk (I, Taf. 43, 6).


Albrecht I.


1. Or. Staatsarchiv Aargau, Wettingen 5.     1274 Dez. 3.     Abb. Zürich. Urkundenb. Siegeltaf. Lief. IV, Taf. I, 2.

Im Schilde ein steigender Löwe (I, Taf. 44, 1).

Vorkommen: 1274–1276.


2. Or. Staatsarchiv Zürich.     1281 Februar 18.     Abb. Zürich. Urkundenb. Siegeltaf. Lief. V, Taf. I, 1.

Der Stempel unterscheidet sich von No. 1 nur durch den Mangel der dort im Siegelfelde angebrachten Verzierungen, welche vielleicht später im Stempel ausgefüllt wurden (I, Taf. 44, 2).

Vorkommen: 1277–1281.


3. Or. Reichsarchiv München.     1281 Sept. 14.     Abb. v. Sava, Siegel der Österr. Regenten bis zu Kaiser Max I., S. 98, Fig. 36.

Siegel des Reichsverwesers in Österreich und Steiermark 1281–82. Die rechtsgewendete Reiterfigur trägt über dem Ringhemde einen langen Wappenrock ohne Ärmel, in der Rechten das gezückte Schwert, in der Linken einen kleinen dreieckigen Schild, mit dem habsburger Löwen. Auf dem Eihelm der darauf hervorwachsende Löwe, über dem ein Kamm von Pfauenfedern als Zimier. Die anliegende Decke ist mit einem Doppelsaume verbrämt, unter dem Sehschnitte sind in die Helmwand sieben Löcher eingeschnitten, die eine Rose bilden. Das Pferd ohne Decke, hat ein einfaches Kopfgestell mit Stangenzügel, einen gestickten Brustriemen und breiten Bauchgurt. Am Sattel befinden sich Vorder- und Rücklehnen. Steigbügel und Sporen sind vorhanden (I, Taf. 44, 3).


4. Or. Stift Heiligenkreuz.     1287.     Abb. v. Sava, S. 100, Fig. 1.

Herzogssiegel. Der Herzog zu Pferde, rechts gewandt, in voller Rüstung, über dem Panzerhemde ein Waffenrock ohne Ärmel. Den Faßhelm, dessen Sehschnitt an den Orten mit Spangen eingefaßt ist, schmückt eine Laubkrone, aus der ein Pfauenstutz emporragt, der oben gerade abgeschnitten ist. Eine anliegende Decke, gegen unten verjüngt zugeschnitten, verziert die Rückwand des Helmes, im kleinen dreieckigen Schild prangt das österreichische Wappen, das Feld ist gekörnt, der Balken gerautet und mit Sternen belegt, im Banner befindet sich der steierische Panther. Das Pferd mit einer Decke bekleidet, die aus Fürbug und Hinterzeug besteht, und nur an den Augenausschnitten eine Verbrämung, sonst aber keine Verzierung oder Stickerei hat. Auf ihr ist am Halse der steierische und am Schenkel der habsburger Schild angebracht. An der Zäumung ist die Mundstange an den Ecken mit Rosetten verziert. Der Sattel hat hohe Bogen und die mit dem österreichischen Wappen geschmückte Rücklehne lange Ohren, die die Hüften des Reiters umschließen.

Als Rücksiegel:

Or. Maltheser Großprioratsarchiv Prag.     1286 Juni 6.     Abb. v. Sava, S. 101, Fig. 2.

Der steierische Panther, der auf dem Leibe einen Schild mit dem österreichischen Wappen trägt (I, Taf. 44, 4. 5).


5. Or. Reichsarchiv München.     1302 Febr. 4.     Abb. v. Sava a. O. 101, Fig. 3 und Heffner VIII, 66.

Königliches Thronsiegel. Der König auf dem Throne sitzend, unter der Laubkrone fallen Locken herab, in der Rechten ein Lilienzepter, in der Linken der Reichsapfel. Das lange faltige Obergewand umschließt

Empfohlene Zitierweise:
Otto Posse: Die Siegel der deutschen Kaiser und Könige Band 5. Wilhelm und Bertha v. Baensch Stiftung, Dresden 1913, Seite 34. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Posse_Band_5_0038.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)