Seite:Posse Band 5 0052.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

21. Or. verloren.

Einen jetzt nicht mehr auffindbaren Siegelring, mit der Inschrift: Dilectus dilectae erwähnt Aschbach, Sigismund 4, 473.

Nach der Inschrift ein Geschenk Sigismunds an eine seiner Gemahlinnen.


22. Es ist nicht unmöglich, daß Wenzel den Siegelring Heinrichs VII. (I, Taf. 47, 5), dieses Familienerbstück, an Sigismund abgetreten hat, denn an welch’ anderes Siegel soll man denken, wenn dieses im Jahre 1415: „sub sigillo secreto nostro Lutzelburgensi“, „under unsern secret von Lützelnburg“ von Narbonne aus Briefe schreibt? (Martene, Thes. 2, 1656 und Aschbach 2, 430. Auch das „signetum“ vom 22. Jan. 1416 ist wohl derselbe Siegelring. (Martene, Thes. 2, 1659). Vgl. Archival. Zeitschr. 9, 179.


23. Or. Staatsarchiv Königsberg.     1435 März.

Geheimsiegel. In der Urkunde als kleines Insiegel bezeichnet. Im inneren sechseckigen Felde der doppelköpfige Adler, ohne Heiligenschein, aber verbunden mit einer dreizackigen Krone. Darum legt sich ein breiter ornamentierter Kreis, den noch ein Rand umgibt. Von der Umschrift wenig zu erkennen. Lindner a. O. 74 (II, Taf. 18, 4).


24. Abdruck Savasche Siegelsammlung in Wien 1640.     Abb. Heffner XIV, 101.

Hofgericht (Kaiserzeit). In der Darstellung von Vorder- und Rückseite ähnlich dem Hofgerichtssiegel der Königszeit No. 13 (II, Taf. 18, 5. 6).


Fälschungen: II, Taf. 52, 1; IV, Taf. 83, 4.


Barbara, zweite Gemahlin Sigismunds


Or. Hauptstaatsarchiv Dresden 5998.     1425 Aug. 1.

Quadrierter Schild 1 · 4, 2 · 3, Wappen von Ungarn und der Familie Cilly (II, Taf. 18, 7).


Albrecht II.


1. Or. Reichsarchiv München.     1420 Mai 6.     Abb. v. Sava a. O. 135, Taf. V, 75.

Reitersiegel, als Herzog von Österreich. Die links gekehrte Reiterfigur, auf dem Haupte einen Stechhelm mit flatternder Decke, Krone und Pfauenstutz, im Schild das österreichische Wappen, der Speer wie zum Stoße eingelegt, im daran befindlichen Banner der steierische Panther. Um die Reiterfigur sind Wappen angebracht. Zwischen dem vorgestreckten Kopfe des Pferdes und den Vorderfüßen hält ein Engel den habsburger Schild, unterhalb des Pferdes trägt eine affenartige Gestalt den Schild von Tirol, daneben ein Jüngling jenen von Pfirt, weiter rechts liegen die Wappenschilde der windischen Mark, von Portenau und Elsaß, oberhalb der Hinterfüße ist der kärthner Schild angebracht, und im Rücken des Reiters sieht man jene von Ober- und Altösterreich. Da der Federbusch des Reiters, dann die Vorder- und Hinterfüße des Pferdes im Siegelfelde nicht Raum genug haben, so ist die innere Kreislinie, welche die Umschrift vom Siegelbilde scheidet, an diesen Stellen durch angesetzte Zirkelteile unterbrochen und dadurch die Figur von dem Helmornamente umfangen. Der inneren Seite schließen sich kleine aneinandergereihte Blumenbogen an (II, Taf. 19, 1).


2. Or. Hausarchiv Wien.     1411 Juli 27.     Abb. v. Sava 138, Fig. 77.

Ringsiegel? Ein Hirsch auf felsigem Grunde liegend, zur linken Seite Bäume. Über dem Hirsche ein kleines Wappenschildchen mit dem österreichischen Querbalken. Vielleicht soll die Darstellung auf die Würde eines Oberstjägermeisters des römischen Reichs hindeuten (II, Taf. 19, 2).


3. Or. Hausarchiv Wien.     1431 Jan. 22.

Reitersiegel für die Markgrafschaft Mähren. Die links sprengende Reiterfigur in voller Rüstung, die aus einem Plattenharnisch mit geschobenen Schössen besteht. Der ungekrönte Stechhelm mit flatternder Decke hat einen aufrechtstehenden Adlerflügel als Zimier. Der Schild zeigt den geschachten und gekrönten mährischen Adler, während im Banner, mit langem fliegenden Bande das österreichische Wappen mit damasziertem Querbalken erscheint. Im Siegelfeld, unterhalb des Pferdekopfes, der österreichische Bindenschild (II, Taf. 19, 3). v. Sava a. O. 136.


4. Or. Archiv des Bürgerhospitals Wien.     1437 Dez. 29.     Abb. v. Sava 138, Fig. 78.

Innerhalb eines Ornamentes auf fünf Bogenabschnitten die Wappenschilde von Österreich, Steier, Tirol, Krain und Kärnthen, die in einer Rose als Mittelpunkt sternförmig zusammengestellt sind. Die Spitzen des Fünfpasses sind mit Blumenknorren besetzt, und Blumen füllen auch die Außenwinkel des Ornamentes (II, Taf. 19, 4).

Vorkommen: 1412 bis zum Ableben Albrechts („das wir in unserm fürstentum Österreich geprauchen“).


5. Or. Hausarchiv Wien.     1438 Febr. 9.     Abb. v. Sava 139, Fig. 79.

Im damaszierten Siegelfelde ein unten abgerundeter, quadrierter Schild, darin 1 · 4 das altungarische Wappen, 2 der österreichische Querbalken, 3 der mährische Adler sich befinden (II, Taf. 19, 5).

Vorkommen: nach der Krönung zum Könige von Ungarn (1438 Jan. 1) und vor der Krönung zum König von Böhmen und der Wahl zum römischen König.


6. Gipsabdruck Sammlung Sava (Österreich. Museum zu Wien).     Abb. v. Sava 140, Fig. 82.

Vier Bogenabschnitte, an den Verbindungspunkten in Blätterknorren auswachsend, bilden eine Umrahmung, innerhalb der sich der österreichische Bindenschild befindet, oben und zu beiden Seiten von Engeln gehalten, unten durch einen Drachen gestützt. In jedem der vier Außenwinkel befindet sich ein kleiner Kreis (II, Taf. 19, 6).


Empfohlene Zitierweise:
Otto Posse: Die Siegel der deutschen Kaiser und Könige Band 5. Wilhelm und Bertha v. Baensch Stiftung, Dresden 1913, Seite 48. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Posse_Band_5_0052.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)