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32. Or. Hauptstaatsarchiv Dresden (Nachlässe 5–9. Briefwechsel des Kurprinzen Friedrich Christian von Sachsen mit dem österreichischen Kaiserhause IV. 5).     1740 Juni 29.

Siegelring. Doppeladler mit Krone, belegt mit einem quadrierten Schild: 1. Kastilien, 2. Ungarn, 3. ?, 4. Böhmen; um den Schild hängt die Kette des Ordens vom goldenen Vließe (IV, Taf. 8, 3).


33. Or. Hauptstaatsarchiv Dresden 14550a.     1722 März 24.

Orden des goldenen Vließes. Avers = No. 30 (IV, Taf. 8, 4).

Revers: Zwei auf einem Podeste stehende Löwen halten einen Schild, auf dem sich ein Helm, mit einer Lilie als Helmzier, befindet. Der Schild, um den der Orden des goldenen Vließes hängt, ist quadriert: 1 · 4 Neuburgund, 2 · 3 gespalten: Altburgund und Brabant (IV, Taf. 8, 5).


34. Or. Staatsarchiv Wien.     1711 Mai 30.

Kurfürst und König von Böhmen. Der mit der Königskrone bedeckte Schild ist quadriert: 1. Kastilien-Leon, 2. Neuungarn-Dalmatien, 3. Kroatien-Bosnien, 4. Österreich-Burgund. Herzschild: Böhmen. Um den Schild hängt der Orden des goldenen Vließes. Im Futter der Krone: 1711 (IV, Taf. 8, 6).

Vorkommen: 1711 (Or. Wien 1711 12/10; Or. Dresden 14379g. 1711 12/10).


35. Or. Staatsarchiv Breslau (Schweidnitz-Jauer 99).     1733 Aug. 25.

Schweidnitz-Jauersche Landeshauptmannschaft. Vgl. II, Taf. 8, 7 (IV, Taf. 8, 7).


36. Or. Hauptstaatsarchiv Dresden 14451.     1716 Jan. 9.

Großes Siegel für Böhmen (Kaiserzeit). Der Stempel des großen böhmischen Siegels, das seit Maximilian II. bis auf Josef I. nur mit Veränderung des jeweiligen Siegelführers in der Umschrift übernommen wurde, ist auch für Karl VI. hergerichtet worden. Man schuf eine neue Umschrift und gestaltete den Adlerschild neu. Dieser mit der Kaiserkrone bedeckte Schild, von dem der Orden des goldenen Vließes herabhängt, ist geviert: 1. Kastilien, 2. Altungarn, 3. gespalten von Aragon und Sizilien, 4. gespalten von Österreich und Burgund. Herzschild: Böhmen. Im Futter der Krone: 1712 (IV, Taf. 9, 1). Vgl. Maximilian II. No. 21.

Vorkommen: 1716–25 (Or. Dresden 14450a, 14451–54, 14602).


37. Silberner Originalstempel 231.     Staatsarchiv Wien.

Großes Siegel für Böhmen (Kaiserzeit). Der Stempel, dessen Umschrift zu künftiger Umgestaltung verklopft wurde, ist der, mit dem das Siegel No. 36 hergestellt wurde, ist aber nicht zur Verwendung gekommen, da für Maria Theresia ein neues großes Siegel hergestellt wurde (IV, Taf. 29, 5) (IV, Taf. 9, 2).


38. Or. Hauptstaatsarchiv Dresden 14450b.     1716 Febr. 20.

Kaisersekret für Böhmen. Der mit der Kaiserkrone bedeckte Schild ist geviert: 1. Kastilien, 2. Altungarn, 3. gespalten von Aragon und Sizilien, 4. gespalten von Österreich und Burgund. Herzschild: Böhmen. Um den Schild hängt der Orden des goldenen Vließes (IV, Taf. 9, 3).


39. Or. Pap. über Wachs Sammlung Trummer-Wandsbek.

Kaisersekret für Böhmen. Bild = No. 38 (IV, Taf. 9, 4).


40. Silberner Originalstempel 22.     Staatsarchiv Wien.     Avers Heffner XXVIII, 154.

Umgestaltet aus dem ungarischen Majestätssiegel Matthias Thronseite (III, Taf. 44, 1. 2), vgl. dort näheres. Der Kopf des Averses ist umgearbeitet und der Herzschild des Reverses, der in der Zeit von Matthias bis Josef I. einen von Neu- und Altungarn gespaltenen Schild zeigt, ist hier als Herzschild aufgelegt auf einen quadrierten Schild: 1. Kastilien, 2 Leon, 3. Sizilien-Aragon, 4. Österreich-Burgund (IV, Taf. 10, 1. 2).


41. Moderner gefälschter Stempel, Münzkabinet Berlin.

Avers: IV, Taf. 10, 1 (IV, Taf. 11, 1).


42. Or. Landesarchiv Budapest.     1715.

Secretum majus für Ungarn (Kaiserzeit). Auf dem Doppeladler, über dem die Kaiserkrone schwebt, der in der rechten Kralle das Schwert, in der linken das Zepter hält, liegt ein gekrönter quadrierter Schild: 1. Kastilien, 2. Böhmen, 3. Aragon-Sizilien, 4. Österreich-Burgund; Herzschild: Ungarn. Zwischen zwei Kreislinien befinden sich ringsherum neun Wappenschilde. Rechts: 1. Dalmatien, 2. Bosnien, 3. Cumanien, 4. Slavonien; unten: Lodomirien; links: 1. Kroatien, 2. Bulgarien, 3. Serbien, 4. Galizien. In der Krone die fehlerhafte Jahreszahl: MDCCV statt MDCCXI. Es ist der Stempel Leopolds I. (III, Taf. 67, 3), den Karl VI. übernahm, nur daß er den dem Adler aufgelegten Schild und einen Teil der Umschrift ändern ließ. Denselben Stempel übernahm jedenfalls Leopolds I. Nachfolger Josef I., worauf die Jahreszahl 1705 hinweist, die man unter Karl VI. zu ändern vergaß (IV, Taf. 11, 2).


43. Or. Staatsarchiv Wien.     1715 Juni 10.

Secretum minus für Ungarn. Auf dem mit der Kaiserkrone überragten Doppeladler ein gekrönter Schild als Herzschild geviert: Kastilien, Böhmen, Sizilien, österreichischer Bindenschild und Burgund. Als Herzschild liegt gespalten: Alt- und Neuungarn. Mit der Jahreszahl 17–12 (IV, Taf. 11, 3).


44. Silberner Originalstempel, Landesarchiv Budapest.

Secretum judiciale für Ungarn. Bild = No. 43. Mit der Jahreszahl 17–12 (IV, Taf. 11, 4).


45. Or. Staatsarchiv Wien.     1723 Dez. 60.

Secretum majus für Siebenbürgen. Hofkanzlei. Auf dem Doppeladler, über dem die Kaiserkrone schwebt, der in der rechten Kralle das Schwert, in der linken das Zepter hält, liegt ein gekrönter quadrierter Schild: 1. Kastilien, 2. Altungarn, 3. Böhmen, 4. Österreich-Burgund; Herzschild: Siebenbürgen.

Empfohlene Zitierweise:
Otto Posse: Die Siegel der deutschen Kaiser und Könige Band 5. Wilhelm und Bertha v. Baensch Stiftung, Dresden 1913, Seite 84. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Posse_Band_5_0088.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)