Seite:Posse Band 5 0120.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.

(I, Taf. 17, 4), doch andere Form der Kronlilien. Die Buchstaben der Umschrift treten gerundet hervor TERCIS (statt III), in AVG die Buchstaben weiter auseinander, während sie sich im echten Siegel eng aneinander befinden (II, Taf. 44, 1).


11. Or. Hauptstaatsarchiv Dresden 36.     1095 Febr. 13.     St. 2927.

Fälschung, entstanden um die Mitte des 12. Jahrhunderts. Das Siegel eine Nachbildung von Heinrich IV. 7 (I, Taf. 17, 3). Thron sehr niedrig, ein Knopf auf dem Reichsapfel nicht zu erkennen (II, Taf. 44, 2).


12. Or. Staatsarchiv Düsseldorf.     1098 Mai 23.     St. 2941.

Fälschung wohl aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts. Siegel Nachahmungeines Siegels Lothars III. Wibel im Archiv für Urkundenforschung 3, 88 (IV, Taf. 81, 3).


13. Or. Geh. Haus- und Staatsarchiv Gotha QQ I. g. 7.     1103 Sept. 26.     St. 2967.

Vgl. No. 9 (II, Taf. 44, 3).


14. Or. Stadtarchiv Trier.     1104 Juni 5.     St. 2971.

Das Siegel eine Nachbildung von Heinrich III. 4 (I, Taf. 15, 1). Vgl. S. 113 Heinrich III. No. 19 (II, Taf. 44, 4).


15. Gipsabguß in der Siegelsammlung des Staatsarchivs Lübeck (aus der Sammlung des Pastors Ragotzki).     Ohne Provenienzangabe.

Das Siegel weicht ab von I, Taf. 16, 2, ersichtlich wie auch No. 16 in der Buchstabenform der Umschrift und des Kreuzes. Durch Nachkorrektur des Fälschers sind die Buchstaben grob geraten, sie nehmen wie im Originalsiegel dieselbe Stellung in der Siegelfläche ein (IV, Taf. 81, 4).


16. Gipsabguß in der Sammlung Trummer-Wandsbek.     Mit Jahr 1164.

Das Siegel weicht ab von I, Taf. 16, 2, wohl von demselben Fälscher wie No. 15, nur kleiner (IV, Taf. 81, 5).


Heinrich V.


1. Or. Nationalbibliothek Paris.     1107 Mai 2.     St. 3014.

Die Urkunde eine Fälschung des Mönches Benzo 1116 oder kurze Zeit zuvor, zusammengesetzt aus St. 3015 und 3016. Vgl. Konrad II. No. 2, S. 111. Das Siegel ist falsch. Es hat in der Umschrift das Wort GRATIA ausgeschrieben, während das echte Königssiegel (I, Taf. 19, 1) dasselbe abbreviiert. Das Fragment des Siegels St. 3015 entspricht dem hier zu St. 3014 beschriebenen (II, Taf. 45, 1).


2. Or. Hauptstaatsarchiv Dresden (Meißn. Dep. 10).     1107 Dez. 28.     St. 3024.

Die Schrift deutet auf Abfassung im späteren 12. Jahrhundert hin. Vgl. Posse, Markgrafen von Meißen S. 258, Anm. 151. Das Siegel ist an ungewöhnlicher Stelle, ganz nahe dem linken Rande des ebenfalls ungewöhnlichen kleinen Pergamentes aufgedrückt, und das von dem echten abweichende Monogramm ebenso nahe dem rechten Rande gerückt. Es ist eine schlecht ausgeführte Nachbildung von Heinrich V. 1 (I, Taf. 19, 1). Der Thron ist sehr breit und plump. Umschrift zwischen zwei Linien (II, Taf. 45, 2).


3. Or. Klosterarchiv Zwettl.     1108 Sept. 29.     St. 3032.

Fälschung der Mitte des 12. Jahrhunderts mit grobgefälschtem Siegel (IV, Taf. 81, 6).


4. Or. Geh. Haus- und Staatsarchiv Gotha QQ I. g. 13.     1111 Aug. 27.     St. 3074.

Vgl. S. 115 Heinrich IV. No. 9 (II, Taf. 45, 3).


5. Or. Geh. Haus- und Staatsarchiv Gotha QQ I g. 14.     1111.     St. 3075.

Vgl. S. 115 Heinrich IV. No. 9 (II, Taf. 45, 4).


6. Or. Staatsarchiv Coblenz.     1112 April 25.     St. 3085.

Nachzeichnung eines Originaldiploms, Inhalt verfälscht. Die Echtheit des Siegels könnte dagegen geltend gemacht werden. Abgeb. Sybel und Sickel, Kaiserurkunden in Abbild. Taf. IV, 26 (II, Taf 56, 3).


7. Or. Staatsarchiv Düsseldorf.     1112 Nov. 30.     St. 3092.

Echte Urkunde. Das Siegel eine Wachsmasse ohne Spur von Bild und Schrift, wie es scheint, unbeprägt. Hier läßt sich die ursprünglich vorhandene, dann wieder vernichtete Beprägung noch deutlich erkennen und an der Gestalt des Ringzapfenabdrucks feststellen, daß ursprünglich das erste Kaisersiegel Heinrichs benutzt war. Ob der erste Abdruck mißglückt war und erneuert werden sollte, oder ob späterer Mißbrauch vorliegt, wird sich kaum entscheiden lassen (Wibel) (II, Taf. 46, 1).


8. Or. Nationalbibliothek Paris.     1113 April 6.     St. 3095.

Fälschung von der Hand des Mönches Benzo 1116 oder kurze Zeit vorher, während freilich Protokoll und Intervenientenliste an der Existenz einer echten Vorlage gleichen oder ähnlichen Datums keinen Zweifel gestatten. Vgl. Konrad II. No. 2, S. 111 und Westd. Zeitschr. 5, 56. Das Siegel ist falsch. Von der Umschrift sind deutlich lesbar: † HEI ......... IMPERAT · III ·, letztere Worte direkt vor dem Kreuz. Der Stempel unterscheidet sich dadurch leicht von den beiden ersten Kaisersiegeln Heinrichs V. = I, Taf. 19, 2. 3 (II, Taf. 46, 2).


9. Or. Geh. Haus- und Staatsarchiv Gotha. QQ. I. g. 15.     1113 Mai 25.     St. 3096.

Vgl. S. 115 Heinrich IV. No. 9 (II, Taf. 46, 3).


10. Or. Geh. Haus- und Staatsarchiv Gotha. QQ. I. g. 16.     1114 Sept. 14.     St. 3118.

Vgl. S. 115 Heinrich IV. No. 9 (II, Taf. 46, 4).


11. Or. Statthaltereiarchiv Innsbruck.     1120 Juli 28.     St. 3165.

Angebliches Original. Nachahmung eines echten Siegels Heinrichs (VII.) (I. Taf. 31, 2) oder Originalsiegel des letzteren (II, Taf. 47, 1).


Empfohlene Zitierweise:
Otto Posse: Die Siegel der deutschen Kaiser und Könige Band 5. Wilhelm und Bertha v. Baensch Stiftung, Dresden 1913, Seite 116. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Posse_Band_5_0120.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)