34. Stempel. German. Museum Nürnberg. Abb. Heffner XIV, 104.
Landfrieden unter Sigismund. Der König bis zum Knie mit Königskrone, in der Rechten das Schwert aufrecht an die Schulter haltend, in der Linken den Reichsapfel mit Kreuz. Auf beiden Seiten des Kopfes auf halbovalen Schilden: rechts der einfache Adler, links das Patriarchenkreuz von Ungarn, unten am Rande der viermal geteilte Schild von Ungarn. Das Siegelfeld ist von einem scharf erhobenen Rande umgeben, gegittert und zeigt in den Gittern den einfachen Adler. Den inneren Rand schmückt eine mit Blättern verzierte Bogenlinie (II, Taf. 63, 7).
Der Stempel wurde 1862 in einer Eisenhandlung zu Frankfurt a. M. in einem Haufen alten Eisens gefunden. Da auf demselben das Königreich Böhmen weder im Titel erwähnt, noch durch ein Wappen vertreten ist, so kann es, da Sigismund 1420 in den Besitz von Böhmen kam, nicht das Siegel des 1431 errichteten allgemeinen Landfriedens sein, sondern müßte sich auf einen vor 1420 errichteten beziehen. Offenbar liegt auch hier eine moderne Fälschung vor.
Abb. Harpprecht, Staatsarchiv des kaiserlichen und des h. Rom. Reichs Kammergerichts. 2 Taf. No. 1. 1508 Mai 29. Erw. Heffner No. 160.
Der einköpfige Adler, in der Umschrift das Jahr MDII (IV, Taf. 58, 1).
1. Abb. Harpprecht a. O. 4, Taf. No. 2, S. 79. 1519 Juni 6 (ex actis cameralibus).
Reichsvikariat (Kurpfalz) 1519. Reichskammergericht. Der kurpfälzische Reichsvikar sitzt auf einem Throne in kurfürstlicher Tracht, in der Rechten den Reichsapfel, in der Linken das Schwert haltend, oben an dem Throne sieht man den Löwen, unten drei Schilde: Pfalz, leerer Schild und bayerische Wecken (IV, Taf. 58, 2).
2. Abb. Harpprecht a. O. 4, Taf. No. I. 1519 Mai 11 (ex actis cameralibus).
Reichsvikariat (Kurpfalz) 1519. Reichskammergericht. Ein Löwe auf dem Helme, unten drei Schilde, deren einer die Wecken, der andere den Löwen darstellt, der mittlere ist leer (IV, Taf. 58, 3).
Dieses Siegel führte schon Pfalzgraf Ludwig 1423.
3. Wachsabdruck in der Siegelsammlung Lepsius Bibliothek Weimar.
Reichsvikariat (Kurpfalz) 1519. Reichshofgericht. Reiterfigur, in der Rechten die Fahne haltend, im Hintergrunde Teile eines fürstlichen Palastes (IV, Taf. 58, 4).
4. Abdruck Sammlung Trümmer-Wandsbek. Abb. Harpprecht a. O. 4, Taf. No. 4, S. 80. 1520 Febr. 28.
Reichsvikariat (Kurpfalz) 1519. Reichshofgericht. Darstellung wie No. 2 (IV, Taf. 58, 5).
5. Abb. Harpprecht a. O. 4, Taf. No. 3, S. 81. 1520 Febr. 28.
Reichsvikariat (Kurpfalz) 1558. Reichshofgericht. Helm, auf diesem ein gekrönter Löwe (IV, Taf. 58, 6).
6. Abdruck Sammlung des Histor. Vereins Würzburg. VIII Ba. 108. Heffner XXIV, 135.
Reichsvikariat (Kurpfalz) 1558. Der Pfalzgraf zu Pferde, in voller Rüstung, in der Rechten eine Fahne am Schafte einer Turnierlanze mit den Helmzierden seiner Hauswappen haltend. Mit der Linken führt er die Zügel des Pferdes, an der linken Seite hängt das Schwert. Auf der Decke des Hinterteiles des Pferdes drei Wappenschilde, in der Mitte der Reichsapfel des Erztruchseßamtes, rechts der pfälzer Löwe, links die bayerischen Wecken. Im Hintergrunde sieht man Teile eines fürstlichen Palastes (IV, Taf. 58, 7).
7. Abdruck Siegelsammlung der Numismat. Gesellschaft zu Dresden.
Reichsvikariat (Kurpfalz) 1558. Reichshofgericht. Unter Baldachin sitzt der Reichsvikar mit Schwert und Reichsapfel. Zu Seiten Engel, von denen der rechts den altbayerischen, der links den pfalzbayerischen Schild hält. Über jedem der beiden Schilde die zugehörige Helmzierde. Unten hält ein Engel den Schild mit dem Reichsapfel (IV, Taf. 59, 1).
8. Abdruck Sammlung Trümmer-Wandsbek.
Reichsvikariat (Kurpfalz) 1576. Der Reichsvikar zu Pferde. In der Unterschrift verteilt drei Schilde: rechts der pfälzer Löwe, links die bayerischen Wecken, unten nicht erkennbar (der Reichsapfel?) (IV, Taf. 59, 2).
9. Abdruck Siegelsammlung der Numismat. Gesellschaft zu Dresden.
Reichsvikariat (Kurpfalz) 1612. Drei Schilde: rechts der pfälzer Löwe, links die bayerischen Wecken, in der Mitte der Reichsapfel, darüber ein Helm mit
Otto Posse: Die Siegel der deutschen Kaiser und Könige Band 5. Wilhelm und Bertha v. Baensch Stiftung, Dresden 1913, Seite 126. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Posse_Band_5_0130.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
