Seite:Posse Band 5 0262.jpg

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Auf dem grossen Rückenschilde erscheinet im goldenen Felde, ein schwarzer zweyköpfiger und zweygekrönter Adler mit güldnen Schnäbeln und herausgeschlagenen rothen Zungen, wegen des, auf den ganzen Complexus der Erbkönigreiche und Länder radicirten, österreichischen Kaiserthumes. In der rechten güldenen Klaue hält er Scepter und Schwert, in der linken den kaiserlichen Reichsapfel. Auf dem Rückenschilde ruhet die österreichische Kaiserkrone. Sie ist eine geschlossene Bügelkrone, zwischen jedem Blatte stehet eine Zinke mit einer Perle. Auf dem mittleren Bogen oder Hügel befindet sich der österreichische Reichsapfel. Sie ist inwendig mit einer rothen Mütze gefüttert, von welcher zwey Bänder herabhangen.

Dieser Schild wird von zwey aufgerichteten, quer getheilten, oben schwarz, und unten güldenen Greifen, mit güldenen Schnäbeln, herausgeschlagenen rothen Zungen, und abwärts geschlungenen Schwänzen, als Schildhaltern beyder Seits gehalten.


II. Das mittlere Wapen

bestehet aus einem Hauptschilde und einem Mittelschilde, dann aus zehn, in einer kleinen Entfernung von letzterem, in der Form eines länglichten Zirkels, eines über dem andern, aufgestellten Wapenschildern. Der Hauptschild stellet den österreichisch-kaiserlichen Adler dar, der Mittelschild das oben erklärte genealogische Wapen, hinter demselben blicken die Spitzen des deutschen Ordenskreuzes hervor, die übrigen Ordenszeichen umgeben ihn. Die Seitenschilder laufen vom Halse des Adlers über die Flügel unten zusammen. Ueber seinen beyden Köpfen schwebet die österreichische Kaiserkrone.

Die Seitenschilder (deren jeder mit der gehörigen Zierde bedeckt ist) folgen also auf einander. Zur Rechten, an der obersten Stelle, das vereinigte Wapen von Alt- und Neu-Ungarn, unter diesem jenes von Galizien, dann von Salzburg, von Siebenbürgen, im Untersten von Mähren und Schlesien.

Oben zur Linken das Wapen von Böhmen, ihm folgen Oesterreich, Krakau, Würzburg und Franken, Steyermark und Kärnthen.


III. Das kleine Wapen

ist dem mittlem völlig gleich, mit der einzigen Ausnahme, dass die zehn Seitenschilder in dem kleinen ganz hinweg bleiben.


Eintheilung der Felder des Oesterreichisch-Kaiserlichen grossen Wapenschildes.

Im grossen Rückenschilde, der mit der Oesterreichischen Kaiserkrone bedeckt ist, befindet sich der Oesterreichisch-Kaiserliche schwarze, zweyköpfige Adler im güldenen Felde, aut seiner Brust ruhet der

Empfohlene Zitierweise:
Otto Posse: Die Siegel der deutschen Kaiser und Könige Band 5. Wilhelm und Bertha v. Baensch Stiftung, Dresden 1913, Seite 261. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Posse_Band_5_0262.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)