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haardünne Fäden sich enden, was wir zusammen die Bollen nennen, ganz eingehüllt, doch so, daß nur etwa drey Häute von unten bis hinauf reichen, die übrigen unter diesen aufwärts stufenweis anfangen, und immer kürzer, aber auch feiner werden. Fig. II. III. VI VII. X. XI. wird man a a a die Fäden sich vorbilden. Durch ihre unten breitgedrükte Ründung, dann sanfte Wölbung aufwärts, dann oben durch den mit Fäden bedeckten Keim gewinnen sie die Gestalt einer kleinen Pilgerflasche.

3. §.

Nur durch die Kiele allein wird der Saffran vermehrt, und man hat kein Beyspiel, daß irgend eine Blume, die hie und da aus Versehen stehen blieb, bis zum Saamen gediehen wäre. Jeder Kiel bringt innerhalb eines halben Jahres, vom Herbst an nämlich, bis zu Ende des Frühlings, einen oder zwey, drey, vier neue, junge Kiele; der Mutterkiel selbst aber geht binnen dieser Zeit jährlich zu Grunde, und bleibt von ihm nichts, als einige gröbere schwarzbraune Häute (die Bollen) und eine eingeschrumpfte harte flache Masse, die wir Plattel nennen, übrig, worauf die jungen ganz geförmten Kiele gleichsam sitzen, und damit alsdann weiters keine Verbindung haben, als daß sie mit seinen alten Häuten

Empfohlene Zitierweise:
Ulrich Petrak: Praktischer Unterricht den niederösterreicher Saffran zu bauen. in der von Schönfeld'schen Niederlage, Wien und Prag 1797, Seite 26. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Praktischer_Unterricht_den_nieder%C3%B6sterreicher_Saffran_zu_bauen.pdf/26&oldid=- (Version vom 14.2.2021)