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7. §.

Ich darf nicht erinnern, daß die 3 Zolle beym Legen nicht ängstlich abzumessen sind; es ist genug, wenn der Abstand der Kiele nur nicht gar zu weit über 3 Zolle reicht, weil man mit der Erde gerne wuchert, aber auch um nicht viel kleiner ist, weil die Kiele zu ihrer Vermehrung Raum fordern. Mehr ist dafür zu sorgen, daß alle Kiele gleich tief liegen, indem ihre Erdendecke das künftige Jahr bis auf ihre Lage umgehaut wird, wo die hie und da höher liegenden entweder bald mitten durchgehaut, bald geschunden würden, oder der Hauer, wenn er dem Ungemach ausweichen wollte, ein langsamnes beschwerliches Tagewerk hätte.

8. §.

Uibrigens ist das Kiellegen eine leichte spielende Arbeit, wozu meistens 9 bis 12 jährige Kinder oder alte Weiber gedungen werden. Sollte diesen während dem Legen ein oder der andere fehlerhafte Kiel unterkommen, so wird er itzt noch ausgeschossen, und auf den schon bestellten Platz geworfen. Es wäre rathsamer, ihn in den Sack zu schieben, und zum gänzlichen Verfaulen irgend wohin zu werfen, damit, wenn es ein kranker Kiel wäre, die gesunden von ihm desto entfernter blieben.

Empfohlene Zitierweise:
Ulrich Petrak: Praktischer Unterricht den niederösterreicher Saffran zu bauen. in der von Schönfeld'schen Niederlage, Wien und Prag 1797, Seite 34. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Praktischer_Unterricht_den_nieder%C3%B6sterreicher_Saffran_zu_bauen.pdf/34&oldid=- (Version vom 14.2.2021)