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Seitenkeimen nicht hinlänglich davon übrig bleibt, und sie einschrumpfen müssen; ein so kleiner Kiel treibt auch nur eine schwache Röhre, die 3 – 4 grüne Blätter ohne Blume enthält. Ist der Kiel von einer mittleren Grösse, so bringt er oben 3 – 4 tüchtige Nebenkeime, deren jeder in 7 – 8 grüne Blätter und eine Blume übergeht; den Seitenkeimen wiederfährt gemeiniglich das nämliche Schicksal, wie bey den kleinen Kielen. Ist aber der Kiel sehr groß, so treibt er oben und seitwärts dicke Keime, und bevor die oberen aus dem Mittel den Saft erschöpft haben, um dann auch den Seitensaft sich zuzueignen, haben einige Seitenkeime schon so viel über sich gewonnen, daß sie sich nichts mehr rauben lassen, also nicht einschrumpfen, der Kiel giebt demnach 6 – 7 Röhrchen, allein in dieser Menge bleiben die meisten schwach und ohne Blumen.

3. §.

Aus der Beschreibung des ersten Saffrantriebes kann man abnehmen, daß erstens die erste Saffranärndte, wo kaum der dritte Kiel Blumen treibt, klein ausfalle, und man seine Hoffnung mehr auf den zweyten Trieb bauen müsse; zweytens, daß die Kiele von mittlerer Grösse in Ansehung der ersten Aernde die vorzüglichsten seyen;

Empfohlene Zitierweise:
Ulrich Petrak: Praktischer Unterricht den niederösterreicher Saffran zu bauen. in der von Schönfeld'schen Niederlage, Wien und Prag 1797, Seite 42. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Praktischer_Unterricht_den_nieder%C3%B6sterreicher_Saffran_zu_bauen.pdf/42&oldid=- (Version vom 14.2.2021)