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Stoff zu decken schien, und ich in der Landwirthschaft keinen schöneren Anblick noch genossen habe. Auf 300 Quadrat Klaftern hatten vier Menschen den ganzen Tag vollauf zu pflücken, und wiewohl die Blumen alle geöffnet waren, gaben sie doch einen vortrefflichen Saffran.

3. §.

Die Weibsleute, wenn sie bey kaltem Wetter nicht bloßfüßig gehen können, machen mit ihren schmalen und höheren Absätzen zu tiefe Löcher in das Land, und bey nassem Wetter beschmieren sie die eben hervorstechenden Blumen durch den vorderen Saum ihres Rocks, wenn sie sich bücken, mit Koth; darum schließt man sie gern von dieser Arbeit aus. Selbst die Bursche, die hiezu verwendet werden, müssen dabey in Acht nehmen, daß sie so leicht keine Blume zertretten; dem Saffrangrase hingegen, dem man nicht ausweichen kann, schadet das Zertretten nichts.


4. §.

Bey der Blumensammlung versieht man sich mit einem Vortuch oder einem Körbchen Fig. XIII. und schüttet, wenn es voll ist, jedesmal die Blumen in eine Butte, oder einen grösseren Korb, der ausser dem Zaune hiezu bereit steht. Zu Hause

Empfohlene Zitierweise:
Ulrich Petrak: Praktischer Unterricht den niederösterreicher Saffran zu bauen. in der von Schönfeld'schen Niederlage, Wien und Prag 1797, Seite 46. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Praktischer_Unterricht_den_nieder%C3%B6sterreicher_Saffran_zu_bauen.pdf/46&oldid=- (Version vom 14.2.2021)