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die andere, daß von dem gelben Griffel nichts oder sehr wenig an den Narben bleibe, man sagt hier, daß man keine Spitzen mache, weil der abgerissene Griffel in Ansehung der Narben spitzig aussieht. Zuweilen ist es unmöglich, keine Spitzen zu machen, und das Böcklein muß zerrissen werden. Die Erfüllung der ersten Forderung macht den Saffran, wenn er gedörrt ist, kraus, pflaumig, und aufgedunsen, was dem Saffran in den Augen der Käuffer ein gutes Ansehen verschafft; die Befolgung der zweyten erhöhet seinen Preis weil reiner Saffran ohne Beymischung der gelben Spitzen, die auch ins Gewicht gehen, einen billigen Anspruch auf besseren Kauf hat.

2. §.

Der Kunstgriff, um nicht nur gut, sondern auch behend zu lösen, besteht in dem : man trachtet die drey Narben bey ihren äussersten Enden mit dem Daumen und Zeigefinger der rechten Hand zusammen zu fassen, dreht, sobald man sie so gefaßt hat, sie seitwärts, daß sie alle zugleich zwischen den Blumenblättern herausschlüpfen; kaum sieht man in dieser Lage den Ort, wo sie sich zu trennen anfangen, zwickt man am selben mit der linken Hand, mit welcher man die Blume hält, den Griffel ab, so bleibt der Saffran in der rechten. Fig. IV. wird man sogleich entdecken,

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Ulrich Petrak: Praktischer Unterricht den niederösterreicher Saffran zu bauen. in der von Schönfeld'schen Niederlage, Wien und Prag 1797, Seite 48. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Praktischer_Unterricht_den_nieder%C3%B6sterreicher_Saffran_zu_bauen.pdf/48&oldid=- (Version vom 14.2.2021)