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Erde zu graben, die bessern auszuwählen, und in ein frisches, das ist: seit langen Jahren mit Saffran unbebautes Erdreich zu bringen.

Dagegen aber liesse sich einwenden 1. Daß die Sicherheit keine Regel bey der Wirthschaft abgeben kann, wo fast alles auf ein Gerathewohl hinausläuft 2. Daß man nach dem zweyten Blumentrieb entweder im Herbste oder dem folgenden Frühling wohl aus den Sager erkennen kann, ob die Zwiebeln von dem sogenannten Brand angegriffen seyen, oder nicht? Sieht man nach aufgethautem Wetter den Sager hie und da mager und gelblicht, ja platzweise ganz ausgestanden, so haftet verläßlich ein Fehler an den Kielen, den man untersuchen muß. Zuweilen sind es nur Mäuse, was man aus den Löchern und hinterlassenen Nestern leicht erkennet; diese werden vertilgt ohne den Saffrangarten umzusetzen. Zuweilen sind es aber wirklich brandige Kiele, und da ist nicht nur nach dem zweyten, sondern schon nach dem ersten Trieb rathsam, sie, bis man ein anderes Mittel dawider wird erfunden haben, heraus zu nehmen, und anders wohin zu verpflanzen. Ist hingegen der Sager frisch, dicht und über den ganzen Garten verbreitet, so sind gewiß alle Kiele gesund; warum also wider allen Augenschein ihnen eine Krankheit andichten? Ein gesunder Kiel bringt wieder gesunde Setzlinge.

Empfohlene Zitierweise:
Ulrich Petrak: Praktischer Unterricht den niederösterreicher Saffran zu bauen. in der von Schönfeld'schen Niederlage, Wien und Prag 1797, Seite 68. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Praktischer_Unterricht_den_nieder%C3%B6sterreicher_Saffran_zu_bauen.pdf/68&oldid=- (Version vom 14.2.2021)