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Das einzige ist bey dieser Bauart schätzbar, daß man nach der zweyten Blume beträchtlich mehr Kiele als nach der dritten ausgräbt; als wenn das nemliche Erdreich nicht mehr so viel Nahrung für die Kiele nach dem dritten Triebe hätte.

5. §.

Auch die zweyte Ursache hat etwas wahres an sich: die Saffrankiele setzen nicht, wie die Tulipenzwiebeln ihre Kindeln unterwärts an, sondern seitswärts, und meist oben auf; je öfter man sie aufsetzen läßt, desto näher kommen sie an die Oberfläche, desto leichter also kann die Kälte an sie dringen.

Wenn es auf eine Fehde ankäme, hätt' ich auch hierauf eine Antwort: es fehlt uns erstens an Beobachtungen und Versuchen, ob und in wie weit die Kälte den Zwiebeln schädlich sey? Ich schlage die Schädlichkeit meiner jetzigen Erfahrung nach nicht hoch an. Die wohlthätige Natur hat die Zwiebeln mit so viel Häuten bekleidet! V. Kap. 2. §. Zweytens ist die Erhöhung der Zwiebeln jährlich nur etwa ¼ Zoll, also unbeträchtlich.

6. §.

Um uns aber in keine Zweifel zu verwickeln, dächt' ich, man könnte Anfangs durch einige Jahre nach der Sicherheitsregel meiner Nachbarn,

Empfohlene Zitierweise:
Ulrich Petrak: Praktischer Unterricht den niederösterreicher Saffran zu bauen. in der von Schönfeld'schen Niederlage, Wien und Prag 1797, Seite 69. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Praktischer_Unterricht_den_nieder%C3%B6sterreicher_Saffran_zu_bauen.pdf/69&oldid=- (Version vom 14.2.2021)