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Zwey und zwanzigstes Kapitel. Von grossen und kleinen Feinden der Saffrangärten, und den Mitteln, sie abzuhalten.

1. §.

Alles was den Sager abfrißt, oder die Kiele auswühlt, kann ein Feind des Saffrans genannt werden. Das Rindvieh, die Schafe, Ziegen, Hirschen, Rehe, und Hasen stellen dem Grase nach, die Schweine den Zwiebeln, deren Geschmack ungemein mehlicht ist. Der Urin des Hasens verdirbt, soweit er sich verbreitet, alle Kiele, sagt man. Wider diese haben wir den Garten schon befriedigt; in der Gegend um Neustift bey Fels sieht man sogar 10 Fuß hohe Zäune, zur Hintanhaltung der Hirschen, und viele Leute wachen dabey gerne noch ganze Nächte durch.

2. §.

Die kleineren Feinde sind die Mäuse und Maulwürfe. Die Mäuse zernagen die Zwiebeln und von den hinterlassenen Häuten bauen sie sich weiche Nester. Die Maulwürfe fressen die Zwiebeln nicht, bringen sie aber in Unordnung, bedecken mit der aufgeworfenen Erde den Sager, worunter er fault, und schaden den Zwiebeln dadurch

Empfohlene Zitierweise:
Ulrich Petrak: Praktischer Unterricht den niederösterreicher Saffran zu bauen. in der von Schönfeld'schen Niederlage, Wien und Prag 1797, Seite 89. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Praktischer_Unterricht_den_nieder%C3%B6sterreicher_Saffran_zu_bauen.pdf/89&oldid=- (Version vom 14.2.2021)