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verzehret wird, und die leeren Häute zurückbleiben. Fig. XII. a a ist der Auswuchs, wie er hier gefunden wird, abgebildet.

3. §.

Die dritte ist eine, so wie die Pest unter den Menschen wüthende Seuche, und darum der Tod genannt, sagt Dühamel.[1] Es findet sich nämlich (ich bediene mich meist seiner Worte), ein bösartiger der Trüffel ähnlicher, aus mehreren abgesönderten Drüsen in der Grösse einer Haselnuß bestellter wollichter Schwamm, desselben die einen Drüsen sich der Saffranzwiebel anlegen, die andern aber von selber 1. bis 3. Zoll entfernt sind, nie aber an der Erdfläche erscheinen: aus den Drüsen lauffen häufige veilchenfärbige, und dabey wollichte feine Fäden, Theils von der einen Drüse zur andern, Theils umwinden dieselben ästartig die Schale der Zwiebel, dann dringen sie zwischen den Lagen der Schale zur Zwiebel selbst und tödten sie. Aus einer so umstrickten Zwiebel, als dem Mittelpunkt und Wohnsitze der Seuche, ergiesset sich das Uebel kreiseförmig und schnell auf die umgelegenen Zwiebeln, und tödtet eine nach der andern. Eine derley Zwiebel, oder nur eine Schaufel voll Erde aus einem kranken Felde kann in einem gesunden Garten gleiches Unheil anrichten.

Empfohlene Zitierweise:
Ulrich Petrak: Praktischer Unterricht den niederösterreicher Saffran zu bauen. in der von Schönfeld'schen Niederlage, Wien und Prag 1797, Seite 91. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Praktischer_Unterricht_den_nieder%C3%B6sterreicher_Saffran_zu_bauen.pdf/91&oldid=- (Version vom 14.2.2021)
  1. Encyclopedie 37. B. S. 360, 361.