Seite:Predigt am fünf und zwanzig jährigen Regierungs-Feste Sr. Majestät des Königs von Baiern Maximilian Joseph.pdf/12

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als wohlthätig sich zeigt, und für die Zukunft es noch mehr seyn wird. In einer Zeit großer Bedrängnisse hat er Anstalten aufblühen sehen, die in der erwünschtesten Stille des Friedens, unter den günstigsten Umständen der Zeit kaum erfreulicher hätten Wurzel fassen und aufblühen können. Hinsichtlich weiser Gesetze und wohlthätiger Anstalten steht unser Vaterland keinem andern Lande nach, wohl aber zeichnet es sich dadurch vor manchem andern rühmlich aus. Und das Alles durch Gottes gnädigen Beystand, der den Arm der Regenten stärkt, der ihre Herzen wie Wasserbäche lenkt, und an dessen Seegen auch für die Unternehmungen der Völkerbeherrscher alles gelegen ist.

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 Betrachten wir nun nach der Lehre und Anweisung unsres Christenthums unser Vaterland als ein großes Vaterhaus, sollte uns dann heute das nicht innig rühren, was Gott an dem gethan hat, den er diesem gemeinschaftlichen Vaterhause als Vater, Gesetzgeber und Regent vorgesetzt hat? Oder könnten Wir den Forderungen unsres Christenthums Genüge leisten, wenn wir uns bey der Erinnerung an die Freuden mannichfacher und seltener Art, welche Gott dem Könige hat finden, an die Prüfungen in großer Anzahl, welche Gott den König mit Ehren hat bestehen, an den Seegen, welchen Gott dem Könige bey seinen Unternehmungen im reichsten Maaße hat angedeihen lassen, heute nicht vorzüglich veranlaßt fühlten, dankbare Herzen zu Gott emporzuheben? Oder könnten wir auf den Namen eines religiösen und gesitteten Volkes Anspruch machen, wenn wir dieß heutige Fest nicht vorzüglich als